Jede IT findet ihren Online-Dienst
Von Gerald Strömer im Auftrag von Oracle Deutschland
Der erste Hype um die Cloud ist überstanden. Hinterlassen hat er ein recht verlässliches Handwerkzeug. Aus Unternehmenssicht dürfte der größte Vorteil zweifellos der schnelle und flexible Bezug standardisierter IT-Leistungen sein, deren Kosten direkt mit dem Nutzungsumfang gekoppelt („nutzungsabhängige Abrechnung“) und genau kalkulierbar sind. Gerade kleineren Firmen ohne eigene IT-Infrastrukturen bietet Cloud Computing damit völlig neue Möglichkeiten oder macht personelle Ressourcen frei, die das Unternehmen sonst zur Aufrechterhaltung einer halbgaren internen IT-Lösung verbrannt hätte.
Andererseits ist die Cloud kein Allheilmittel. Wie bei jeder IT-Lösung müssen Entscheider im Einzelfall abwägen, ob der Schritt in die Cloud Sinn macht, ob man lieber bei einer internen Lösung bleibt oder ob man einen Mix aus beiden Konzepten bevorzugt. Parallel dazu sollte man auch die verschiedenen Cloud-Konzepte miteinander vergleichen. Denn „Umstieg in die Cloud“ bedeutet nicht zwangsläufig, das Daten und Anwendungen via Internet in eine Public Cloud ausgelagert werden – manchmal ist es vernünftiger, eine firmeneigene Private Cloud zu etablieren.
Entschluss zur Flexibilität
Wie wichtig es ist, diese Entscheidung wohl abzuwägen, unterstreicht auch die dritte Ausgabe von Oracles jährlichem Next Generation Data Center Index. Laut dieser Studie wurden noch zur letzten Erhebung im Januar 2012 viele Unternehmen vom Datenwachstum überrascht und reagierten darauf mit gesteigertem Outsourcing. Den diesjährigen Daten zufolge scheint sich dieser Trend aber wieder umzukehren: Die Daten kehren ins heimische Rechenzentrum zurück.
Damit lassen sich zwei Fakten belegen. Zum einen demonstrieren diese Resultate den Hauptvorteil von Cloud-Angeboten: Unternehmen können Engpässe schnell und flexibel mit externen Lösungen überwinden. Zweitens zeigt es auch, wie wichtig eine Standardisierung von Schnittstellen und Formaten ist – denn ohne sie könnten Unternehmen ihre Daten nicht nahtlos in Private und Public Clouds verschieben.
Services nach Leistungstiefe
Die erste Gabelung einer unternehmerischen Entscheidung für die Cloud ist die Überlegung, welches Angebot für welchen Einsatzbereich geeignet ist. Zur Erinnerung: Cloud Services gliedern sich in drei grob umrissene, aber sich dennoch deutlich unterscheidende Bereiche, die jeweils völlig unterschiedliche Nutzungsszenarien erlauben: IaaS (Infrastructure as a Service), PaaS (Platform as a Service) und SaaS (Software as a Service).
Software as a Service
Software-as-a-Service-Angebote sind fertige, auf externer Hardware gehostete Softwarelösungen, die direkt den eigentlichen Endanwender adressieren. SaaS-Anbieter offerieren ganze Softwaresammlungen und Anwendungsprogramme, die auf ihrer Infrastruktur laufen. Solche Angebote sind in der Regel für private Endanwender, Selbstständige oder kleine Firmen interessant.
Die Vorteile: Die benötigte Software skaliert flexibel nach der Anzahl der Mitarbeiter, die sie einsetzen, Lizenzen zahlt man nur für die tatsächliche Nutzungsdauer, Daten und Anwender werden zentralisiert gespeichert und verwaltet, außerdem arbeitet man immer mit der aktuellsten Softwareversion. Nachteilig ist, dass sich die Anwendungen kaum an individuelle Bedürfnisse anpassen lassen und dass die Datensicherheit nur schwer zu kontrollieren ist.
Platform as a Service
Platform-as-a-Service-Dienste stellen dem Nutzer einen Zugang zu Programmierungs- oder Laufzeitumgebungen mit flexiblen, dynamisch anpassbaren Rechen- und Datenkapazitäten zur Verfügung. Die Anwendungsentwickler im Unternehmen können damit eigene Geschäftsanwendungen aufbauen, betreiben und in eigene Rechenzentrums- oder Cloud-Umgebungen integrieren – wenn denn der PaaS-Anbieter standardisierte Schnittstellen zur Verfügung stellt.
PaaS-Angebote können die Software-Entwicklung ganz enorm beschleunigen und günstiger gestalten, da das Unternehmen keine eigene Infrastruktur bereitstellen und implementieren muss. Solche Services bieten außerdem Import- und Export-Tools, ermöglichen den gleichzeitigen Betrieb mehrerer Versionen der entwickelten Anwendung, sind nicht auf bestimmte Programmiersprachen beschränkt und erlauben geografisch verteilten Teams die virtuelle Zusammenarbeit.
Mögliche Stolpersteine bestehen darin, dass es keinen professionellen Support gibt, manchmal auch keine Migrationstools oder keine standardisierten APIs (sondern herstellereigene). Bei sensiblen Daten sollte man zudem bedenken, dass die Hardware oft in anderen Ländern steht und deutsche gesetzliche Regelungen zum Datenschutz nicht automatisch greifen.
Infrastructure as a Service
Infrastructure-as-a-Service-Dienste stellen die „tiefste“ Schicht einer Cloud dar – sie sind praktisch die Cloud-Entsprechung einer eigenen Rechenzentrumshardware. Hier werden komplette Infrastrukturkomponenten – also Rechenpower, Speicherplatz und Netzwerkkapazitäten – bedarfsabhängig und in nutzungsbasierter Abrechnung zur Verfügung gestellt. Vom Prinzip mietet man hier lediglich die Hardware an; sämtliche Software muss man selbst installieren, warten, betreiben und auf dem neuesten Stand halten. Solche IaaS-Angebote kann man übrigens auch mit dem eigenen, „echten“ Rechenzentrum kombinieren oder wechselseitig anbinden.
Der große Vorteil an IaaS-Angeboten ist, dass Unternehmen völlig frei schalten und walten können, aber keine eigene Infrastrukturhardware anschaffen müssen. Man arbeitet immer mit modernster Technologie und sicheren Plattformen, darf sich auf niedrige Ausfall- und Wiederanlaufzeiten freuen und kann dank umfassender Skalierbarkeit flexibel auf kurzfristige und/oder zeitlich begrenzte gesteigerte Anforderungen reagieren bzw. Ausfälle eigener Infrastrukturen kompensieren.
Je nach den konkreten Umständen sind als mögliche Nachteile zu nennen: die mitunter schwierige Einbindungen von Prozessen (Backup, Monitoring, Patch Management, Scheduling etc.), Leistungsdifferenzen zu den Servern im eigenen Rechenzentrum sowie Intransparenzen. Außerdem setzt die Nutzung von IaaS-Angeboten analog zum Betrieb eigener Infrastrukturen technisches Fachpersonal voraus; vor allem kleine Unternehmen ohne IT-Kompetenzen sollten daher lieber zu fertigen Lösungen (SaaS) greifen.
Oracle bietet umfassende Lösungen und multiple Implementierungsoptionen für IT-Infrastrukturen an, die dem 21. Jh. angemessen sind und für Umsatz sorgen. Das Portfolio umfasst die besten Applikationssuiten ihrer jeweiligen Klassen, integrierte Hardware- und Softwarelösungen, komplette Systemlandschaften und verschiedenste Cloud-basierte Applikationen und Dienste, die entwickelt wurden, um den ROI von IT-Investitionen zu maximieren.
Wer sich über die speziell für den Mittelstand konzipierten IT-Lösungen von Oracle informieren will, stöbert entweder direkt auf der Mittelstandswebseite von Oracle Deutschland. Oder Sie nehmen auf dem Weg dorthin noch unser aktuelles Geschenk für Oracle-Interessenten mit.
ORACLE Deutschland B.V. & Co. KG, Riesstraße 25, D-80992 München, 0800-1824138, dir_ie@oracle.com, www.oracle.de
Fazit: Für heute, mit Option auf morgen
Cloud Computing kann keine eierlegende Wollmilchsau sein. Stattdessen ist sie ein wichtiges IT-Werkzeug geworden. Unternehmen, die den Sprung in die Wolke wagen, sollten in jedem Fall genau prüfen, welcher Typ Cloud-Technik am besten zu ihnen passt. Der Schreiner um die Ecke braucht sicherlich keinen IaaS-Dienst, während für den selbstständigen Einzelentwickler ein PaaS-Angebot vielleicht schon Pflichtsache ist. Die Hauptsache ist aber, dass man als Entscheider nicht in altes Denken verfällt und – wenn schon, denn schon – zu hoch greift. Schließlich ist allen Cloud-Angeboten gemein, dass man die gebuchte Leistung kurzfristig an den tatsächlichen Bedarf anpassen kann.