Komplettpaket kennt keine Reibungsverluste
Von Gerald Strömer im Auftrag der Comarch AG
Spezialisierte Unternehmenssoftware gibt es heute wie Sand am Meer, für praktisch alle Zwecke, vom Enterprise Content Management (ECM) über Electronic Data Interchange (EDI) bis hin zur Planung der Unternehmensressourcen per Enterprise Ressource Planning (ERP) und der systematischen Geschäftsdatenanalyse mit Business Intelligence (BI).
Das Problem dabei ist nur: Die Lösungen sind meist Einzel- oder Standalone-Produkte. Das heißt, dass sie zwar ihren Kernbereich bedienen, aber nicht immer gut für eine Verzahnung mit anderen Typen von Geschäftssoftware konzipiert sind. Dem lässt sich mit Bastelei manchmal abhelfen, aber am Ende ist eine sauber konzipierte Komplettlösung aus einer Hand die einzige gültige Alternative.
Schnittstellen für Bastler
Dass Einzellösungen sich als komplett inkompatibel erweisen, ist natürlich der denkbar schlimmste Fall. Die meisten Produkte bieten immerhin Schnittstellen für die Übergabe bestimmter Daten an. In der Praxis bleibt das Problem jedoch bestehen. Denn weil es keine universell gültigen Standardschnittstellen gibt, die von allen Anbietern unterstützt werden, ist der Datenaustausch zwischen einzelnen, nicht aufeinander abgestimmten Anwendungen grundsätzlich ein Ärgernis. Es kann gut gehen und ohne große Probleme sauber laufen.
Es kann aber auch schnell schief gehen: Wenn proprietäre Schnittstellen zum Einsatz kommen, die vielleicht noch von der eigenen IT-Abteilung oder externen Kräften an die Bedürfnisse des eigenen Unternehmens und bestehende Software angepasst werden müssen, sind Prozessbrüche praktisch vorprogrammiert – und damit eine heftige Kostenexplosion.
Umgehen kann man das nur, wenn man auf bestimmte Lösungen ganz verzichtet (was wenig sinnvoll ist), bei der Auswahl von Einzellösungen hohen Wert auf die Interoperabilität der einzelnen Anwendungen legt (ist immer sinnvoll, kann die Auswahl aber sehr deutlich einschränken) oder wenn man eine Komplettlösung aus einer Hand wählt, die alle gewünschten Einsatzbereiche abdeckt.
Paketlösung für Praktiker
Eine Komplettlösung eliminiert zwar von Haus aus alle potenziellen Interaktionsprobleme, mit denen einzelne Lösungen untereinander zu kämpfen haben, doch sie bedeutet ebenfalls eine gewisse Einschränkung – schließlich beschränkt man sich auf die Lösungen eines einzelnen Anbieters, die nicht unbedingt die für das Unternehmen jeweils besten sein müssen.
Comarch e-Enterprise Produkte
Comarch hat unter dem Namen e-Enterprise Produkte auf der CeBIT 2012 ein komplett aufeinander abgestimmtes Angebotsportfolio für mittelständische Unternehmen vorgestellt, das in Form einer voll integrierten Prozessplattform Anwendungen für ERP, BI, Finanzen, ECM/DSM und EDI bündelt. Nutzer können so innerhalb eines bestimmten Prozesses mit einem Mausklick Informationen aus einer anderen Anwendung beziehen oder Aktionen in anderen Prozessen starten.Jeder Kunde kann die Bestandteile seiner integrierten Prozessplattform individuell aus Comarchs Softwareangebot zu den oben genannten Bereichen zusammenstellen. Schließlich kann der Kunde noch auswählen, ob er die komplette Plattform als SaaS-Angebot (Software as a Service) aus der Cloud beziehen will (alle Daten liegen in einem deutschen Comarch-Rechenzentrum) oder ob er nur einzelne Bestandteile der Prozessplattform ins Comarch-Rechenzentrum auslagern will.
„Durch eine erhöhte Prozesseffizienz lässt sich die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens steigern […]. Jedoch reicht die Effizienz oft nur so weit wie die Funktionalität der einzelnen Lösungen. Dank unseres breiten IT-Produktportfolios für den Mittelstand, das in Form der Comarch e-Enterprise Produkte als voll integriertes Paket angeboten wird, sind wir in der Lage, durchgängige und somit weit effizientere Prozesse in allen Unternehmensbereichen umzusetzen und schaffen somit einen echten Mehrwert im Gegensatz zu anderen Softwareanbietern“, so Dr. Kurpinski, Vorstandsvorsitzender der Comarch Software und Beratung AG.
Letztlich muss man sich als IT-Entscheider die Frage stellen, was man will: Hat man ein genügend großes IT-Budget, um sich die am besten erscheinenden Einzellösungen herauszupicken und dann über einen unbestimmten Zeitraum X und mit ungewissem Ausgang an der Interoperabilität der Lösungen zu feilen? Oder geht man kostenbewusst und effizient vor und greift zu einem Komplettpaket, das nicht nur leichter zu implementieren, sondern auch einfacher zu benutzen ist, weil nicht nur das Innenleben, sondern auch die Nutzeroberflächen aus einer einzigen Ideenschmiede kommen?
Dabei sollte auch nicht vergessen werden, dass man sich bei Problemen mit Einzellösungen mit den Support-Abteilungen verschiedener Anbieter herumschlagen muss, die Inkompatibilitäten gern den jeweils anderen Anbietern unterschieben, während man bei einer Komplettlösung nur einen einzigen Ansprechpartner hat, dem zumindest diese Ausflucht verwehrt bleibt.
Fazit: Aufwand und Kosten entscheiden
Ob sich ein Unternehmen für seine Geschäftssoftware nun ein Potpourri von Einzellösungen zusammenstellt oder doch zu einer Gesamtlösung aus einem Guss greift – beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Wer über eine fähige IT-Abteilung, pfiffige Programmierer und/oder tiefe Geldbeutel verfügt, kann mit händisch miteinander verknüpften Standalone-Lösungen durchaus besser bedient sein. Wer aber mit möglichst geringem Aufwand ein Rundum-sorglos-Paket mit letztlich fast identischer Funktionalität implementieren will, greift besser zu einer Komplettlösung aus einer Hand.