Betriebskosten geteilt durch zwei
Von Gerald Strömer im Auftrag von HP
Für kleine Unternehmen und professionelle Anwender, die vor allem mit elektronischen Medien arbeiten und kaum Ausdrucke anfertigen, ist die Druckerwahl eher Geschmackssache. Wer dagegen häufiger druckt, bei dem fallen die direkten und indirekten Druckkosten heftiger ins Gewicht. Tatsächlich müssen sie so hoch meist gar nicht sein: Beim Umstieg von einem Laser- auf einen modernen, sparsamen und energieeffizienten Tintenstrahldrucker merkt man schnell, wie die Betriebskosten sinken.
In vielen etablierten Unternehmen haben Laserdrucker ihren festen Platz. Solange der alte Drucker funktioniert, sehen IT-Entscheider und Unternehmer meist keinen Grund, sich mit einem Umstieg zu befassen. Wozu auch? So weit, so normal. Wenn aber ein Unternehmen ein monatliches Druckaufkommen im drei- oder vierstelligen Seitenbereich hat, sind die direkten und indirekten Betriebskosten der Drucker sehr wohl relevant; hier kann sich ein Umstieg auf Modelle, die weniger Druckmaterialien und Energie verbrauchen, sehr schnell als handfest messbarer und dauerhafter Vorteil erweisen.
Laser oder Tintenstrahler?
Früher waren monochrome Laserdrucker das Nonplusultra für den Office-Druck. Sie galten als sparsam, boten ein annähernd perfektes Druckbild und arbeiteten zudem dokumentenecht (ein wichtiger Punkt für Rechtsanwälte und Kanzleien). Sie waren also alles in allem die perfekten Allrounder fürs Büro.
Drucker und MFPs auf Basis der Tintenstrahltechnik wurden dagegen als reine Consumer-Produkte angesehen und im beruflichen Umfeld bestenfalls von Einzelunternehmern, kleinen Firmen oder – weil sie mit einem günstigen Farbdruck punkten – von spezialisierten Mitarbeitern wie Grafikern, Designern, Konstrukteuren oder Marketing-Mitarbeitern genutzt. Dann kamen die ersten Farblaser auf – und die Tintenstrahler hatten plötzlich auch bei den letztgenannten Spezialisten einen schweren Stand.
Andererseits haben Tintenstrahler seit jeher ein gutes Argument auf ihrer Seite: den im Vergleich zu Laserdruckern mitunter erheblich niedrigeren Anschaffungspreis – gerade für kleine und Kleinstunternehmen ein wichtiger Punkt. Selbst ein tintenbasiertes Multifunktionsgerät, das auch kopieren, scannen und faxen kann, ist oft günstiger als ein simpler Schwarzweißlaser – von Farblasern ganz zu schweigen. Das war so, und das ist immer noch so.
Zusätzlich sind moderne Tintengeräte nun aber auch in den laufenden Kosten deutlich günstiger als Laserdrucker geworden. Hersteller wie Hewlett-Packard (HP) geben z.B. an, dass die Druckkosten pro Seite bei heutigen Tintenstrahlern bis zu 50 % niedriger liegen als die vergleichbarer Laserdrucker. Und es gibt mittlerweile sogar bestimmte Modelle, die auch für den dokumentenechten Druck zertifiziert sind, sodass also auch Anwälte, Notare und anderen Aussteller offizieller Urkunden bedenkenlos damit arbeiten können.
Bei allen dokumentenechten Druckern gilt in der Regel, dass ein bestehendes Zertifikat der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) auf Dokumentenechtheit nur dann gültig ist, wenn die vom Hersteller zertifizierte Kombination aus Drucker, Originaltinte und bestimmten Papieren verwendet wird. Nimmt man Billigpapier oder kompatible Ersatztinten, kann man also auch gleich ein Billiggerät von Kaufland nehmen; der Effekt ist derselbe. Wer auf dokumentenechten Druck angewiesen ist, sollte unbedingt die Vorgaben und Empfehlungen des Herstellers beachten, wenn er keine böse Überraschung erleben will.
Vergleichsgeräte im Praxistest
Das Computermagazin CHIP hat in seiner Ausgabe 8/2012 die Ergebnisse eines Tests veröffentlicht, bei dem zehn Leser je ein Tintenstrahl- und ein Laser-Multifunktionsgerät im Büroalltag ihres Unternehmens testen sollten. Dazu wurde den zehn ausgewählten Firmen je ein HP Officejet Pro 8600 Plus e-All-in-One (Tintenstrahl) und ein HP LaserJet Pro 100 Color MFP 175 (Laser) zur Verfügung gestellt, die speziell für den Einsatz in kleinen Unternehmen konzipiert sind.
Alle Tester nutzten die Geräte zum Drucken, 60 % zum Scannen, 30 % zum Kopieren und 10 % auch zum Faxen. Die Verarbeitung und Bedienung bewerteten alle Tester mit den Noten 1 oder 2, beim Design hatte dagegen der Officejet Pro die Nase knapp vorn: Hier bewerten 90 % mit der Note 1 oder 2, beim LaserJet waren es nur 70 %. Die Qualität des Textdrucks wurde von durchgängig allen Testern mit „gut“ oder „sehr gut“ bewertet. Allerdings bekam der LaserJet von acht Testern ein „sehr gut“, der Officejet Pro nur von vier Lesern. Überraschenderweise liegt der Laser auch beim Fotoausdruck knapp vorn: Alle Tester bewerten den Laser als mindestens „gut“, beim Tintenstrahler gilt das nur für acht der zehn Tester. Dafür – das hatte man ebenfalls nicht erwartet – hat der der Tintenstrahler bei der Druckgeschwindigkeit die Nase vorn: 80 % bescheinigen dem Officejet Pro „sehr gute“ und „gute“ Ergebnisse, während es beim LaserJet nur 60 % sind.
Wirklich interessant ist aber die Bewertung der Druckkosten (die Tester nannten sie zusammen mit der Druckqualität als wichtigste Eigenschaften): 80 % bezeichneten den Tintenverbrauch des Officejet Pro als „gering“ oder „sehr gering“. Der LaserJet schnitt deutlich schlechter ab: 50 % empfanden seinen Tonerverbrauch als „gering“, 40 % nur als „mittel“. Entsprechend sieht die Einschätzung des Preis-Leistungsverhältnisses aus: Den Officejet Pro bewerteten 80 % hier als „sehr gut“ oder „gut“, den LaserJet nur 70 %.
Der HP Officejet Pro 8100 ist ein reiner Drucker mit automatischem Duplexdruck. Er gibt pro Minute 20 Seiten in Schwarzweiß und 16 in Farbe aus, bei einer Druckauflösung von 4880 × 1200 dpi. Der Officejet Pro 8100 lässt sich mit einem USB-Kabel an einen lokalen Rechner anbinden oder kabellos (WLAN, 802.11b/g/n) und via LAN-Kabel (Ethernet) im Netzwerk ansprechen. Bestückt ist er mit vier Einzelpatronen mit wasserabweisender Pigmenttinte, sodass man nur die jeweils verbrauchte Farbe austauschen muss; er verarbeitet neben Papier auch Folien, Briefumschläge, Etiketten, Karteikarten sowie Broschüren in verschiedenen Größen. Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers liegt bei rund 150 Euro (inkl. MwSt. und UHG).
Der HP Officejet Pro 8600 ist ein Multifunktionsgerät, das dokumentenecht drucken und kopieren sowie scannen und faxen kann. Er arbeitet ebenfalls automatisch im Duplexdruck und kann Blätter auf Wunsch auch randlos füllen. Mit Druckaufträgen beschicken kann man das Gerät via USB, LAN und WLAN; alternativ lassen sich auf Speicherkarten abgelegte Aufträge auch direkt am Gerät selbst starten. Wie der 8100 setzt auch der 8600 auf einzelne Tintenpatronen mit wasser- und wischfester sowie lichtbeständiger Pigmenttinte.
Neben der normalen Version des Office Jet Pro 8600 gibt es noch eine Plus-Version, die schneller druckt (20 bzw. 16 Seiten pro Minute in Schwarzweiß oder Farbe im Vergleich zu 18 bzw. 13 Seiten pro Minute in Schwarzweiß oder Farbe), einen duplexfähigen Vorlageneinzug (DADF) hat und ein 4,3 Zoll statt 2,7 Zoll großes Touchscreen-Display vorweisen kann. Die unverbindlichen Preisempfehlungen der beiden Modelle liegen bei rund 250 bzw. 300 Euro (inkl. MwSt. und UHG).
Die drei Energy-Star-zertifizierten Geräte verfügen außerdem über die HP-ePrint-Technologie. Sie ermöglicht es Mitarbeitern, von unterwegs einfach eine Mail von mobilen Geräten wie Smartphone, Tablet oder Notebook direkt an den Drucker schicken. Der HP Officejet 8600 unterstützt zudem Apples AirPrint-Technik für das kabellose Drucken von iOS-Geräten aus. Alle Geräte sind für ein monatliches Druckvolumen von bis zu 25.000 Seiten konzipiert und kommen mit einer 250-Blatt-Kassette, die durch eine weitere 250-Blatt-Zuführung ergänzt werden kann.
CHIP wollte von seinen Lesern schließlich noch wissen, ob sie die Geräte weiterempfehlen und für welches von beiden sie sich selbst entscheiden würden. Das Ergebnis: 50 % würden beide Drucker an Kollegen und Freunde weiterempfehlen, 30 % nur den Officejet Pro und 10 % nur den LaserJet. Ginge die Entscheidung um das eigene Gerät, würden 70 % zum Officejet Pro und nur 30 % zum LaserJet greifen.
Im abschließenden Gesamturteil vergaben sieben der zehn Tester ein „gut“ oder „sehr gut“ an den LaserJet, zwei stuften ihn als insgesamt „befriedigend“ ein. Der Officejet Pro dagegen wurde von beeindruckenden 90 % der Tester mit „sehr gut“ oder „gut“ bewertet – davon sechsmal „sehr gut“.
Fazit: Umsteigen ausrechnen
Wenn man bei jeder Seite die Hälfe spart, kann sich jeder IT-Entscheider mit hohem Druckaufkommen selbst ausrechnen, welches monatliche Potenzial er links liegen lässt. Der Zähler läuft, während man sich den Umstieg auf moderne, sparsame und energieeffiziente Tintenstrahldrucker und -MFPs überlegt. Es gibt vielleicht andere Gründe, warum dem Budget gerade jetzt einen Wechsel zur Tintenstrahltechnik nicht angeraten erscheint – aber laufende Druckkosten und Dokumentenechtheit gehören heutzutage sicher nicht mehr dazu.