Mini-PC: Wann Mini-PCs für die Arbeit taugen

Die Winzlinge sind nicht größer als eine Zigarrenkiste, sollen aber als vollwertige Computer dienen. Kann man so etwas im Unternehmen gebrauchen? Wenn man praktisch denkt: Ja. Als Bürorechner sind die Minis allemal gut. Was Sie an Stromkosten sparen, können Sie in Rechenpower für Spezialanwendungen stecken.

Kleine Rechner sind groß im Stromsparen

Von Oliver Schonschek

Dynamisches Sitzen bei der Bildschirmarbeit ist wichtig, wie uns die Arbeitsschützer immer wieder sagen. Doch leider engt oft ein PC den Fußraum unter dem Schreibtisch ein. Wie schön wäre da ein Rechner, den man einfach auf den Schreibtisch stellt! Notebooks bieten natürlich diese Möglichkeit, sind aber eigentlich für die mobile Arbeit geschaffen. Ein Mini-PC etwa in der Größe eines Buches käme da gerade recht.

Mini-PCs haben nicht nur geringe Abmessungen, auch der Energieverbrauch ist im Vergleich zu klassischen Bürocomputern gering. Wie die Deutsche Energie-Agentur (dena) in ihrer Broschüre „Energiespartipps für PC, Drucker & Co.“ vorrechnet, lassen sich mit energieeffizienteren Rechnern durchaus 40 Euro Stromkosten im Jahr einsparen – pro Gerät, versteht sich. Sparsame PCs mit Flachbildschirm – so der dena-Kauftipp – haben im Betrieb eine Leistungsaufnahme von maximal 60 W. Das ist aber noch gar nichts: Der Mini-PC von flagranto-systems z.B. kommt demgegenüber auf eine maximale Leistungsaufnahme von lediglich 10 W. Da lässt sich einiges sparen.

Sie fragen sich, welche Einbußen bei der Leistung hinnehmen muss? Dann sollten Sie zuerst eine andere Frage beantworten.

Wie viel Leistung brauche ich?

Ein wesentlicher Schlüssel zur Wirtschaftlichkeit liegt in der Verhältnismäßigkeit der Mittel. Das gilt auch für den Einsatz von Computern. Tatsächlich ist es in vielen Unternehmen so, dass die genutzten Maschinen weitaus mehr leisten könnten, als von ihnen verlangt wird. Leistungsreserven sind zwar wichtig, aber wenn sie nie ausgereizt werden, bedeuten sie bloß unnötige Anschaffungs- und Betriebskosten.

Deshalb: Welche PC-Leistung brauchen Sie wirklich? Laufen bei Ihnen nur Office-Programme, die relativ geringe Systemvoraussetzungen haben, oder finden z.B. aufwändige Computersimulationsrechnungen statt?

Komplettausstattung fürs Büro

Wenn Sie sich die Leistungsmerkmale von Mini-PCs ansehen, werden Sie feststellen, dass viele nicht nur das Zeug haben, aus dem alten TV-Gerät einen Internet-Fernseher zu machen. Mini-PCs taugen auch für viele Aufgaben im Büroalltag.

Dabei müssen Sie keineswegs auf Schnittstellen oder Laufwerke verzichten, wie das bei besonders kompakten Notebooks meist der Fall ist. USB- und Ethernet-Schnittstellen, WLAN, ein TPM-Chip für die Datensicherheit und ein DVD- oder Blu-ray-Brenner sind keine Ausnahmen, im Gegenteil. Das beweisen Mini-Modelle wie z.B. Fujitsu ESPRIMO Q910, Mini PC Giada i51, TAROX ECO 270 Mini-PC oder fit PC2.

Kleine Rechner für kleines Geld
Mini-PCs mit vernünftigen Prozessoren, 2 GByte Arbeitsspeicher, 320 GByte Festplattenspeicher und WLAN-Unterstützung gibt es (Stand Juli 2012) bereits für unter 350 Euro. Der Markt für die Minis kennt zwar auch Maxi-Preise, doch selbst der Apple Mac Mini ist bereits ab 599 Euro zu haben.

Reserven aus der Wolke

Außerdem muss heute nicht mehr alles auf der eigenen Platine passieren. Wenn die Möglichkeiten des Mini-PCs einmal nicht ausreichen, verbünden sich die Zwerge ohne Weiteres mit einem Cloud-Dienst, der zusätzliche Rechenleistung, Speicherkapazität oder Anwendungen liefert. Wie weit die Symbiose aus Kleinrechner und Cloud gehen kann, zeigt die Google Chromebox, deren Betriebssystem Google Chrome OS eng mit Google-Cloud-Diensten verzahnt ist.

Serie: Grüne IT
Teil 1 rechnet vor, welche Be­träge alte Hard­ware ver­heizt und gibt erste Tipps zur Kosten­optimierung. Teil 2 sagt, welche Strom sparen­den Technik­alternativen es gibt, und räumt mit teuren Vor­urteilen auf. Teil 3 erläutert die Förder­kon­ditio­nen des Sonder­fonds Energie­effizienz, kom­plett mit Adres­sen für die Antrags­formulare.

Fazit: Desktop für den Arbeitsplatz

Wenn Sie Platz und Energiekosten sparen wollen und im Grunde keine hoch anspruchsvollen PC-Leistungen brauchen, sollten Sie sich die Mini-PCs einmal genauer ansehen. Diese kleinen, aber starken Computer könnten durchaus ein wichtiger Zweig für den PC-Markt werden – und interessanter Teil Ihrer IT-Infrastruktur. Als Konkurrenz zu Notebooks oder Tablets gehen sich jedenfalls nicht ins Rennen; die Mini-PCs sind zwar ebenfalls recht leicht und mobil, aber eben ohne eigenes Display.

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Oliver Schonschek bewertet als News Analyst auf MittelstandsWiki.de aktuelle Vorfälle und Entwicklungen. Der Fokus liegt auf den wirtschaftlichen Aspekten von Datenschutz und IT-Sicherheit aus dem Blickwinkel des Mittelstands. Er ist Herausgeber und Fachautor zahlreicher Fachpublikationen, insbesondere in seinem Spezialgebiet Datenschutz und Datensicherheit.


Oliver Schonschek, Tel.: 02603-936116, www.schonschek.de

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