Beweglichen Business-Plugins gehört die Zukunft
Von Karin Sondermann und Henrik Groß, techconsult GmbH
Die in Teil 1 und Teil 2 dieser Serie vorgestellten Needs and Pains der mittelständischen Anwenderunternehmen lassen erkennen, dass die bestimmenden Themen 2014 Social Business und Collaboration sein werden. Diese dürfen allerdings nicht losgelöst von den fachlichen Anforderungen sein, sondern müssen sich nahtlos mit den vorhandenen Anwendungssystemen verknüpfen lassen. Tools und Lösungen, die entsprechende Fähigkeiten mitbringen, können so einen deutlichen Mehrwert für Anwenderunternehmen liefern. Die klassischen „Lösungsschubladen“ (ERP, CRM, CMS etc.) treten dabei in den Hintergrund.
Cloud, Mobile, Social Collaboration und Big Data
Erst wenn sich die vier großen Themenbereiche Cloud, Mobile, Social Collaboration und Big Data/Analytics zu fachlichen Anwendungen zusammenfügen und sich in nutzerorientierten Oberflächen für verschiedene Endgeräte durchgängig präsentieren (wie bei einer Social-Media-fähigen Software mit integrierten Analyse-Funktionalitäten), werden immer mehr Entscheider erkennen, dass diese Arten von Anwendungen genau die Business-Apps sind, die sie für ihre tägliche Arbeitsweise und Produktivität benötigen.
IT-Trends 2014: Je weiter oben ein Thema positioniert ist, desto höher ist seine Marktdurchdringung, d.h. der Einsatzgrad. Je weiter rechts es platziert ist, desto größer ist das Wachstumspotenzial 2014. (Bild: techconsult)
Weitere Anwendungsfälle werden im Kontext des Internets der Dinge aufkommen. Bei diesem Trend ergeben sich aus Sicht der Hardware zwei völlig unterschiedliche Gerätetypen: zum einen die klassischen IT-Endgeräte vom Smartphone über das Tablet bis zu Notebook und PC, zum anderen die Gerätegruppe für das Internet der Dinge. Letztere umfasst alle Internet-fähigen Gegenstände unseres täglichen Lebens, wie Maschinen, Transportmittel, Erfassungsgeräte oder Haushaltsgeräte. Grundsätzlich sind alle Gerätetypen softwaregesteuert und kommunikationsfähig, somit auch über individuelle Apps via Internet ansprechbar. Verbraucher werden zukünftig viele verschiedene mit Sensoren ausgestattete Geräte benutzen: Uhren, Schuhe, Thermostate etc. In der Fertigungsindustrie wird sich das Internet der Dinge als Industrie 4.0 und umfassende Vernetzung von Anlagen und Systemen manifestieren und dadurch die Smart Production in der Smart Factory ermöglichen.
Teil 1 extrapoliert aus den techconsult-Langzeitstudien die wichtigsten Trends für das Jahr 2014. Teil 2 widmet sich der besonderen Rolle der sozialen Zusammenarbeit mit Kunden, Partnern und Beschäftigten. Teil 3 fasst die Prognose zusammen und skizziert die Zukunft einer vernetzten, beweglichen Geschäftswelt.
Übergreifend, sicher und fachorientiert
Bestimmt wird deren Nutzen durch Anwendungen und Dienste, die nicht an bestimmte Client-Technologien oder Betriebssysteme gebunden sind. Die Geräte werden sich im Gegensatz zu früher leichter vernetzen und zu funktionierenden Ökosystemen verbinden lassen. Das intelligente Computing verbindet angeschlossene und persönliche Cloud-Dienste über eine nahtlose Integration mit sensorgesteuerten unsichtbaren Geräten, die auf bestimmte Funktionen hin optimiert sind. Diese Daten und Informationen können über andere Cloud Services mit größeren Ökosystemen oder Plattformen aggregiert werden und bilden so die künftige Basis für Big-Data-Analysen in der Cloud.
Des Weiteren ist darauf hinzuweisen, dass auch das Thema (IT-)Security 2014 ein zentrales Schlüsselthema bleiben wird. Nicht nur mittelständische Unternehmen stehen aufgrund ständig zunehmender Vernetzung und wachsenden Datenmengen vor der Herausforderung, die Bedrohungslage richtig einzuschätzen und Absicherungen gegen Datenverlust und Angriffe vorzunehmen. Dabei wird der Bedarf der Anwenderunternehmen an nicht selbst gemanagten Security-Lösungen aus der Cloud weiter zunehmen. Anwender im Mittelstand erkennen, dass Cloud-Services-Anbieter gerade bei sensiblen Themen wie IT-Sicherheit ein weitaus tieferes Know-how vorweisen und so die teilweise strukturell bedingten Defizite optimal lösen können.
Parallel dazu verlagert sich auch die Kontrolle der IT-Ausgaben und IT-Beschaffung immer mehr in Richtung Fachseite, mit dem Ziel, die IT stärker auf Geschäftsanforderungen auszurichten. Dieser Wandel wird die Implementierung von Business-Software stark beeinflussen, vor allem aber wird sich die Beziehung zwischen IT und Fachabteilungen enorm ändern. Jene Anbieter und Anwenderunternehmen, die diese Trends, also die innovativen digitalen Technologien annehmen, sind gut aufgestellt, um auf dem Markt weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.
Fazit: Jenseits der Epochenschwelle
Derzeit befindet sich der gesamte IT-Markt mitten in einem Wandel, der nur alle 20 bis 25 Jahre stattfindet und neuartige Business-Architekturen für Wachstum und Innovation mit sich bringt. Diese Architekturen sind prädestiniert für mobile Geräte und Apps, Cloud Services, mobile Breitbandnetzwerke, Social-Media-Aggregationen und Big Data Analytics in Echtzeit.
Darüber hinaus deuten sich noch weitere Trends an, die in absehbarer Zeit im Mittelstand Thema werden können. Die Möglichkeiten des 3D-Drucks seien da nur als ein Beispiel genannt. Dieser bietet spezialisierten Mittelständlern im Umfeld der Industrie kostengünstige und schnelle Wege für die Produktentwicklung (Stichwort: Rapid Prototyping), aber auch für die standort- und unternehmensübergreifende Produktion.