Mobile Security: Warum wir 2017 keine Mobile Security mehr brauchen

Wer sich die Prognosen zum Stich­wort Mobility 2017 ansieht, stellt fest: Mobili­tät ist längst der Normal­fall und darf nicht mehr als be­sonderes Risiko an­gesehen werden. Im Gegen­teil: Ein Risiko ist, sich sicher­heits­technisch auf Mobility zu konzen­trieren. Mobile Security muss zu Always-on Security werden.

Schluss mit dem Fokus auf Mobilität!

Von Oliver Schonschek

Mobility ist einer der wichtigsten Trends der letzten Jahre und wird es auch in 2017 sein. Wie die betreffenden Prognosen für das neue Jahr zeigen, können Unternehmen und Nutzer einiges an neuen Entwicklungen erwarten. Trotzdem ist es mehr als riskant, Mobility als Besonderheit zu sehen, die man in den Fokus der IT-Planungen stellen müsse. Richtig ist es, Mobility als Normalfall zu erkennen. Mobility gehört heute einfach zur IT und zu den Nutzern.

In meinem Statement zur Umfrage Mobile Influencer 2017 habe ich von Hybrid-Usern gesprochen: „Not every user will become a mobile user, but most users will be hybrid users, using the internet whereever they are, on PCs and notebooks, on tablets and smartphones. Not all devices are mobile, but the internet is.“ Damit wollte ich darauf hinweisen, dass es insbesondere für die IT Security keinen Sinn mehr macht, immer an den mobilen Nutzer zu denken. Die meisten Nutzer sind hybride Nutzer, sie verwenden das Internet am PC, am Notebook, am Tablet und mit dem Smartphone, die Daten fließen hin und her.

Mobile Security ist die falsche Sichtweise

Es steht außer Frage, dass mit mobilen Endgeräten spezielle Risiken verbunden sind, etwa die Gefahr, dass das Smartphone verloren geht. Mobile Sicherheitslösungen, die bei der Geräteortung helfen und die Daten der verlorenen Geräte aus der Ferne löschen können, machen deshalb Sinn. Funktionen wie Ortung und Datenfernlöschung braucht man für den PC im Büro dagegen wohl kaum.

Trotzdem darf Mobile Security nicht als Security der mobilen Geräte gesehen werden. Nicht die Mobilgeräte brauchen Schutz, sondern die Daten darauf. Die Daten aber können auf Smartphones, Tablets, Notebooks, in der Cloud oder sonst wo sein. Und die Daten brauchen überall Schutz. Anstatt von mobilen Nutzern, mobilen Geräten und mobiler Sicherheit zu sprechen, sollten wir an hybride Nutzer, sämtliche Geräte und Speicherorte und an eine Security denken, die immer und überall da ist. Es darf nicht sein, dass Daten auf dem Smartphone geschützt sind, in der Cloud aber nicht.

Security muss mit den Daten mitgehen

Was aber kann man tun, was muss geschehen? Anbieter von mobilen Sicherheitslösungen haben nicht unbedingt Lösungen für Cloud-Security und umgekehrt. Die Antwort ist: Die Security braucht Schnittstellen, Partnerschaften und noch mehr Intelligenz. Die Sicherheitslösungen müssen anbieterübergreifend kommunizieren, die Security-Anbieter müssen weiter dem Trend hin zu Technologiepartnerschaften gehen, und die Security muss so intelligent gemacht sein, dass Änderungen an den Sicherheitseinstellungen, die man am Smartphone vornimmt, überprüft und bei Stimmigkeit auf die anderen Geräte und Dienste übertragen werden. Gute Anfänge bei Partnerschaften und Security Intelligence sind gemacht. Das gilt es intensiv fortzusetzen, dann wird Mobility 2017 nicht nur die Regel, sondern auch kein besonderes Risiko mehr.

Einmal verschlüsselt, überall verschlüsselt – das muss die Devise sein. Statt mehr Mobile Security zu fordern, müssen wir eine Always-on-und-Everywhere-Sicherheit schaffen, denn der Nutzer ist always on und überall im Internet unterwegs; die Daten sind es ebenfalls. Es ist Zeit, dass die Security dies auch wird.

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Oliver Schonschek bewertet als News Analyst auf MittelstandsWiki.de aktuelle Vorfälle und Entwicklungen. Der Fokus liegt auf den wirtschaftlichen Aspekten von Datenschutz und IT-Sicherheit aus dem Blickwinkel des Mittelstands. Er ist Herausgeber und Fachautor zahlreicher Fachpublikationen, insbesondere in seinem Spezialgebiet Datenschutz und Datensicherheit.


Oliver Schonschek, Tel.: 02603-936116, www.schonschek.de

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