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Immer mit seinen Freunden unterwegs zu sein – dieser Jugendtraum geht zumindest virtuell in Erfüllung, wenn Sie auf Ihrem Smartphone die mobilen Apps z.B. von Facebook, Google+, LinkedIn oder Xing installiert haben. Mehrere soziale Netzwerke gleichzeitig stehen Ihnen mobil zur Verfügung, wenn Sie z.B. die App von HootSuite nutzen. Auch die App zu Google Maps bietet Ihnen mit Latitude Funktionen zur Kontaktpflege unterwegs.
Aktuelle Untersuchungen von Nielsen zeigen, dass das Social Web vermehrt unterwegs oder zumindest über Smartphones und Tablets angesteuert wird. Die mobile Nutzung sozialer Netzwerke ist demnach im Jahr 2012 um 63 % gestiegen. Dies ist einerseits eine logische Konsequenz der zunehmenden Mobilität der Nutzer, der weiteren Verbreitung mobiler Datendienste und der großen Beliebtheit der Tablets und Smartphones. Doch die wachsende Bedeutung der mobilen Seite sozialer Netzwerke hat noch andere Gründe.
Virtuelle Kontakte persönlich treffen
Möchte man seine neuen Kontakte von der Messe virtuell weiter pflegen, helfen die Apps der sozialen Netzwerke beim schnellen Austausch der Kontaktdaten. Die Xing-App z.B. hat einen integrierten Scanner für Visitenkarten und der Link zum eigenen Xing-Profil kann dem neuen Bekannten als QR-Code auf dem Smartphone präsentiert werden. Mit der Funktion „Handshake“ lassen sich außerdem Xing-Nutzer in räumlicher Nähe finden, die ebenfalls an neuen Kontakten interessiert sind.
Will man seine virtuellen Kontakte persönlich besuchen, haben die Apps wieder hilfreiche Funktionen. So lassen sich z.B. bei Google+ die physischen Adressen der Kontakte innerhalb von Google Maps anzeigen und per Mobile-Navigation auch ansteuern.
Schwarz auf Weiß
Was Google Maps fürs Business leisten kann, erklärt Oliver Schonschek kompakt und genau im E-Book „Geschäfte mit Google Maps“, das Sie online im Pressezentrum des MittelstandsWiki bekommen.
Auf diese Weise verbinden die mobilen Social Apps die sozialen Kontakte aus dem Internet, die lokalen Kontakte am aktuellen Ort und die steigende Mobilität der Nutzer. Diese Brückenfunktion kann auch für Ihr Geschäft nützlich sein.
Geeignete Bewerber finden
So setzen Personalchefs laut einer BITKOM-Studie bei der Suche nach geeigneten Fach- und Führungskräften zunehmend auf Smartphones und Tablets, da die gesuchten Bewerber meist zu den intensiven Nutzern mobiler Endgeräte gehören. Dieses Mobile Recruiting wird schon von mehr als der Hälfte der Unternehmen (57 %) eingesetzt. An der Spitze stehen dabei mobile Angebote für soziale Netzwerke wie Facebook oder Google+ mit 34 %, gefolgt von Business-Netzwerken wie Xing oder LinkedIn mit 29 %.
Für Ihr Unternehmen bedeutet dies: Zum einen können auch Sie in sozialen Netzwerken mit mobilen Funktionen nach passenden (und mobilen) Bewerbern suchen. Zum anderen könnten Sie durchaus auch als Dienstleister mobile Aufmerksamkeit erregen, wenn statt eines neuen Mitarbeiters freie Mitarbeiter zum Einsatz kommen.
Teil 1 überreicht elektronische Visitenkarten und verfolgt, ob das vCard-Format auch ankommt. Teil 2 holt sich die Datensätze aufs Smartphone und achtet darauf, dass die App sicher und synchronfähig ist. Teil 3 ist schließlich in den mobilen sozialen Netzwerken unterwegs.
Kunden mobil ansprechen
Auch für die Kundensuche und Kundenbetreuung spielen mobile Funktionen sozialer Netzwerke eine zunehmend wichtige Rolle. Gerade Unternehmen mit einem großen Kundenstamm können Vorteile daraus ziehen, mit ihren Kunden mobil sozial vernetzt zu sein, wie die Gartner-Studie „Consumer Applications and Services to Keep on Your Radar“ zeigt. Mobile Kampagnen in sozialen Netzwerken sind ebenso möglich wie standortabhängige Angebote und mobile Coupons, die Kunden in den Niederlassungen vor Ort mit Hilfe des Smartphones einlösen können. (Solche Mobile-Marketing-Aktivitäten, die Nutzer über soziale Netzwerke mit lokalen Angeboten begeistern wollen, werden auch SoLoMo genannt.)
Eigenes mobiles Social Network gefällig?
Wenn Sie für Ihr Unternehmen Zielgruppen haben, die sich in sozialen Netzwerken tummeln und auf das Internet bevorzugt mobil zugreifen, könnte sogar ein eigener mobiler Kundenklub sinnvoll sein. Möglich ist dies z.B. mit motribe.
Für eine eigene mobile Social Community brauchen Sie allerdings eine ausreichend große Zielgruppe, damit sich genug Mitglieder finden, die sich mit Ihrem Unternehmen und untereinander vernetzen wollen. In der Regel wird es mehr Sinn machen, eine eigene mobile Community auf Basis der bestehenden sozialen Netzwerke aufzubauen.
Fazit: Chancen nutzen, Daten schützen
Keine Frage: Die Apps sozialer Netzwerke helfen dabei, auch unterwegs mit seinen Kontakten in Verbindung zu bleiben, sie machen es einfacher, Bekannte in der aktuellen Umgebung zu treffen und sie bieten neue Vermarktungschancen durch die Kombination aus sozialen Beziehungen, lokalem Bezug und mobiler Erreichbarkeit.
Die Erfolgsaussichten für die Kundengewinnung in mobilen sozialen Netzwerken dürfen jedoch nicht dazu führen, dass Sie den Schutz Ihrer Kundendaten aus dem Blick verlieren. So hat Gartner in einer anderen Studie vorhergesagt, dass bis 2017 bei 40 % der Unternehmen ungewollt Kundendaten über Tablets und Smartphones Richtung Facebook etc. geflossen sein werden. Deshalb ist es entscheidend, dass Sie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch sich selbst klar machen, dass soziale Netzwerke kein Ersatz für eine interne und vertrauliche Kundendatenbank sind, sondern ein Teil des Internets.
Oliver Schonschek bewertet als News Analyst auf MittelstandsWiki.de aktuelle Vorfälle und Entwicklungen. Der Fokus liegt auf den wirtschaftlichen Aspekten von Datenschutz und IT-Sicherheit aus dem Blickwinkel des Mittelstands. Er ist Herausgeber und Fachautor zahlreicher Fachpublikationen, insbesondere in seinem Spezialgebiet Datenschutz und Datensicherheit.
Oliver Schonschek, Tel.: 02603-936116, www.schonschek.de