Mit den Kosten für Ersatz kalkulieren
Next In, First Out (NIFO) ist eine Vorgehensweise, die bei der Preiskalkulation und der Bewertung von Rohstoffen und Materialien angewendet wird. Einfach ausgedrückt besagt die NIFO-Regel, dass man nicht zu den historisch-tatsächlichen Anschaffungskosten ansetzt, sondern zu diejenigen Kosten, die entstünden, wenn man Rohstoff das Material zum aktuellen Zeitpunkt ersetzen bzw. nachkaufen müsste.
Ein bewährtes Beispiel sind die Leisten für Bilderrahmen. Der Rahmenhersteller wird einerseits ausreichend Leisten auf Vorrat kaufen; um jedoch eine vernünftige, betriebswirtschaftlich sinnvolle Preiskalkulation gestalten zu können, wird er dieses Material nicht zu dem Preis ansetzen, den er in der Vergangenheit tatsächlich gezahlt hat, sondern zu dem, den er künftig zu bezahlen haben wird.
Die NIFO-Methode ist als Bewertungsmethode von Vorräten in der Finanzbuchhaltung bzw. der Bilanzerstellung allerdings nicht zugelassen, da sie gegen einige Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB), wie etwa den Grundsatz der Vorsicht und das Realisationsprinzip verstößt. Im weiteren Sinne entsprechen sie damit gleichzeitig auch weder den IAS-Rechnungslegungsvorschriften noch den Generally Accepted Accounting Principles (GAAP). Für den Unternehmer stellen sie jedoch ein wichtiges Instrument für eine realistische und sinnvolle Preisgestaltung dar. (bw)