Ein halbes Jahr dauert einfach zu lange
Von Sabine Philipp im Auftrag von Oracle Deutschland
Damit wir uns einig sind, wovon die Rede ist: Platform as a Service funktioniert im Prinzip wie Software as a Service – nur dass man keine Anwendung als Cloud-Dienst mietet, sondern eine eigene Umgebung. Genau gesagt hat man flexiblen Zugang zu einer kompletten Test-, Entwicklungs- und Integrationsumgebung. Es gibt PaaS auch für andere Zwecke, aber diese sind die wichtigsten. Warum? Weil die schnelle Anwendungsentwicklung heute über das Geschäft von morgen entscheidet.
Neue Funktionen entwerfen und testen
„Unternehmen stehen heute vor zwei großen Herausforderungen“, erklärt Mark Borgmann, Cloud Sales Leader Germany bei Oracle. „Auf der einen Seite müssen sie die IT-Kosten im Griff behalten, auf der anderen Seite müssen sie ständig versuchen, neue Marktchancen zu realisieren.“ So ist es tatsächlich die betriebswirtschaftliche Seite der Unternehmen, die ihre IT auf PaaS ansetzt. Borgmann nennt ein typisches Anwendungsbeispiel:
- „Viele Unternehmen nutzen Testumgebungen, um Software upzudaten oder zu testen. Diese Testumgebungen laufen nur wenige Stunden oder Tage pro Jahr. Trotzdem brauchen Sie Hardware, Personal, Lizenzen und was sonst so dazugehört. Das macht die Sache teuer.“
Stattdessen könnte man die Anwendungen auf einer Plattform in der Cloud entwickeln und testen. Für die Programmierer ändert sich dadurch kaum etwas an ihrer Arbeitsweise – abgesehen davon, dass jederzeit genügend Ressourcen zur Verfügung stehen. Denn die Plattform sitzt auf mehr als genügend Infrastruktur, sodass sie bei Bedarf nach allen Seiten dehnbar ist. Und vor allem: Nach dem letzten Test kann man die PaaS-Umgebung einfach wieder abschalten.
Mark Borgmann ist Cloud Sales Leader Germany bei Oracle. Der studierte Betriebswirt berät Unternehmen im Bereich PaaS-Technologien und kennt das IT-Geschäft auch von der Anwenderseite her. Oracle versteht sich auf dem Feld von PaaS als Innovations-Enabler und bietet Unternehmen umfangreiche Cloud-Plattformdienste, die von der (Mobil-)Anwendungsentwicklung und Integration über Datenmanagement und Collaboration bis hin zu Business Analytics reichen.
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Ein anderer Zweck, aber dieselbe Lösung: eine Software fürs Talentmanagement, die z.B. erweiterte Feedback-Funktionen erhalten soll – oder überhaupt erst in die bestehende Infrastruktur eingebunden werden muss. In vielen Fällen, in denen es heute um die Integration von Software geht, ist Platform as a Service das Mittel der Wahl. Und zwar nicht allein aus Kostengründen.
Agilität: Der Markt wandelt sich – und wir mit ihm
Laut einer Oracle-Umfrage zum Thema Cloud Agility vom September 2015 wissen in Deutschland immerhin 43 % der befragten IT-Experten, wie PaaS funktioniert. Damit liegen sie klar über dem weltweiten Schnitt von 32 %. (Die englischsprachigen Befragungsergebnisse gibt es bei Oracle als kostenfreies Whitepaper zum Download.) Allerdings sehen hierzulande auch 43 % der Teilnehmer den größten Vorteil in der Kosteneinsparung. Der Wettbewerbsvorteil hoher Agilität folgt mit 33 % erst an zweiter Stelle. Insofern liegt der Verdacht nahe, dass es mit dem PaaS-Verständnis nicht so weit her ist: „Viele Unternehmen in Deutschland sind sich nicht bewusst, dass sie mit PaaS-Anwendungen viel schneller auf veränderte Marktbedingungen reagieren und ihre Produkte entsprechend anpassen können“, bedauert Borgmann.
Dabei wissen die meisten Befragten (82 %) sehr wohl, dass die schnelle Entwicklung neuer Anwendungen, zügige Tests und die zeitnahe Einführung neuer Produkte und Applikationen ein K.o.-Kriterium des künftigen Unternehmenserfolgs ist.
Teil 1 schafft Klarheit und erklärt, was mit PaaS gemeint ist. Ein paar konkrete Szenarien machen auch deutlich, wo der Hauptvorteil liegt: in der schnellen Reaktion. Teil 2 greift das Stichwort „Agility“ auf und setzt genauer auseinander, wie PaaS die IT von Unternehmen so beweglich macht, dass sie mit dem sich rasch wandelnen Geschäft mithalten kann.
Fazit: Entwickler müssen sofort loslegen können
Dass die Zeit drängt, zeigt auch die Restrukturierungsstudie 2015 von Roland Berger. Die Autoren gehen „von einer steigenden Zahl der Restrukturierungsfälle in Deutschland aus.“ Die Gründe sehen sie in der rasanten und oft sprunghaften Digitalisierung und in disruptiven Innovationen, die bewährte Geschäftsmodelle quasi über Nacht aufs Kreuz legen und ganze Branchen auf den Kopf stellen können. Hier müssen Unternehmen nicht nur ausgesprochen hellhörig, sondern auch in der Lage sein, rasch zu (re)agieren, Dienste anzupassen, Funktionen einzubauen und selbst ganz neue Erlösmodelle auszuprobieren.
- Das ist es letztlich, was hinter dem Schlagwort „Agility“ steckt. Genau darum geht es in Teil 2 dieser Serie: um die Fähigkeit, sich beweglich mit den Marktbedingungen zu wandeln.