ZyMesh-Lizenz bringt Mesh in Firmen-WLANs
Die Mesh-Definition von Patrick Hirscher, Zyxel, lautet: „Im direkten Vergleich zum herkömmlichen WLAN ist ein auffälliges Merkmal, dass sich beim Mesh-Netzwerk bewusst mehrere Funkzellen miteinander kreuzen und somit ineinandergreifen. Beim klassischen WLAN ist dies nicht der Fall, denn hier wird die Funkzelle einfach zu einem Gerät geschickt, welches diese empfängt, sie aber nicht weiterleitet.“
Die Mesh-Vorteile: „Unsere Endanwender sollten letztendlich nichts davon mitbekommen, wie das WLAN-Signal in der Umgebung aufgebaut ist“, sagt Patrick Hirscher. „Wichtig ist einfach nur, dass der Endanwender unterbrechungsfreien guten Empfang hat und ohne Komplikationen und Signalverluste arbeiten und surfen kann! Über unsere WLAN Controller gewähren wir Händlern und Integratoren mit der zusätzlichen ZyMesh-Lizenz eine einfache Konfiguration der Mesh-Struktur und ebenso ein einfaches Monitoring Tool zur Überwachung und Alarmierung der Mesh-Struktur. Allgemein betrachtet bringt eine Mesh-Umgebung folgende Vorteile:
- Es wird sehr gute räumliche Abdeckung mit WLAN erreicht, da jeder AP in der Mesh-Umgebung als Repeater fungiert.
- Kein Single Point of Failure.
- Jeder AP in der Mesh-Struktur dient quasi als Sender, Empfänger und Verteiler.
- Im Meshing Umfeld wird auch nur ein Kanal im WLAN benötigt, in anderen Umfeldern wird ein Kanal pro AP benötigt.
- Wichtiger Punkt ist, dass ebenso das Roaming funktioniert, was jeder Kunde mittlerweile erwartet.“
Patrick Hirscher, Pre Sales Engineer & Trainer bei Zyxel Deutschland (Bild: Zyxel)
Zu Mesh-Nachteilen sagt Patrick Hirscher: „Im Allgemeinen gibt es folgende Punkte (nicht Zyxel-bezogen):
- In vielen Access Points ist die Software für Meshing nicht verbaut.
- Es müssen viele APs im Umfeld verbaut sein, um ein stabiles Netz zu gewährleisten, um ebenso Distanzen zu überbrücken.
- Bei Software-Updates der APs muss jeder AP den gleichen Firmwarestand haben, sonst könnte das Mesh-Netz einbrechen.
- In Mesh-Netzwerken kann innerhalb eines Funkkanals nur eine Partei senden, somit kann es zu Stockungen in der Funkleitung kommen, wenn eine große Anzahl von Clients eingeloggt ist. Dann arbeitet Mesh die Anfragen nach dem First-come-first-served-Prinzip ab.“
Dieses Interview in voller Länge gibt es in der WiFi-WLAN-Sammlung von Dr. Harald Karcher.
WLAN-Experten definieren Mesh-Netze:
- David Sosnik, ASUS
- Dr. Gerd Thiedemann, AVM
- Robert Rudolph, D-Link
- Ralf Koenzen, Lancom Systems
- Martin Topf, Linksys
- Beate Winzer-Hierlmeier, Netgear
- Jeremy Barber, TP-Link
- Patrick Hirscher, Zyxel
Die Einleitung dazu erklärt die entsprechenden WLAN-Architekturen im Überblick. Die Fortsetzung berichtet, wie sich im AVM, Eero, Google, Luma und Orbi im Praxistest geschlagen haben.