Smart sauberes Badewasser
Von Michael Praschma
Bei Gartenpools fällt erheblicher Pflegeaufwand an. Denn das Wasser kann schnell verschmutzen, verkeimen und veralgen. Und je umfangreicher die Ausstattung, desto mehr Komponenten sind zu warten. Hinzu kommen die Kontrolle der Wasserqualität, das Ablassen des Wassers und die Neubefüllung etc. Der Badespaß macht also auch Arbeit. Aber vieles lässt sich automatisieren, digitalisieren und optimieren. Moderne Pooltechnik macht’s möglich.
Wer sich bisher keine Gedanken gemacht hat, wie ein Swimmingpool überhaupt funktioniert, und mit einer Anschaffung liebäugelt, braucht eine größere Checkliste. Mit den Vorstellungen zu Platzierung, Größe, und Bauweise ist nämlich noch lange nicht Schluss. Da wären noch die Umwälzpumpe, Salz oder Chlor, die Poolheizung, die Befüllungsautomatik, Sandfilter, Steuerung im Schacht oder oberirdisch, Reinigungsautomatik, Gegenstrom-/Massageanlage, Fehlerstromschalter, unter Umständen eine Starkstromzuleitung etc.
Damit das Wasser nicht zur Brühe wird
Sauberes Poolwasser wird laufend sabotiert: durch Sonneneinstrahlung, Schmutzeintrag bei Wind und Regen, Insekten, Mikroorganismen, aber auch durch Sonnenschutzmittel und Poolpartys mit vielen Kindern. Herkömmlich funktionieren Kontrolle und Behandlung des Wassers mit bis zu täglichen Proben z.B. per Teststreifen und bei Bedarf manueller Zugabe von Chemikalien wie Chlor. Halbautomatische oder automatische Lösungen senken diesen Aufwand erheblich.
Eine Entkeimung des Wassers mit UV-C (ultravioletter Strahlung) und/oder Salzwasserelektrolyse bzw. Hydrolyse erhält die Wasserqualität über mehrere Tage ohne Zugabe von Chemikalien, also halbautomatisch. Nach einigen Tagen wird eine Messung des Chlorgehalts und des pH-Werts und eventuell eine Anpassung der Anlage erforderlich. Bei einer (fast) vollautomatischen Lösung kommt Technik hinzu, die selbsttätig Messungen durchführt und u.a. die Zugabe von Chemikalien regelt. Hier ist die Steuerung für Temperatur, Filterpumpe und weitere Komponenten oft schon integriert. Das funktioniert ohne weitere Eingriffe über mehrere Wochen.
Schwarz auf Weiß
Dieser Beitrag erschien zuerst in unserem Heise-Themenspecial „Smart Home, Outdoor, Garten“. Einen Überblick mit freien Download-Links zu sämtlichen Heften bekommen Sie online im Pressezentrum des MittelstandsWiki.
Eine Variante bei automatischen Anlagen sind Dosieranlagen, bei denen statt Hydrolyse und Salzwasserelektrolyse das Oxidationsmittel (z.B. Chlor) sowie Säuren und Basen für den pH-Wert aus Kanistern gesaugt werden, die nach einiger Zeit getauscht werden müssen. Parallel dazu erledigen Poolroboter die Säuberung von Boden und Wänden. Sie bürsten, saugen, filtern und reinigen automatisch, wobei auch eine manuelle Fernsteuerung per App möglich ist.
Mehr Regeltechnik, weniger Chemie
Ein Vorteil automatisierter Lösungen, der nicht zu unterschätzen ist: Eine exakt eingestellte Mess- und Regeltechnik dosiert den Einsatz von Chemie deutlich niedriger als bei manuellen Kontrollen und Zugaben. „Schwimmbadgeruch“ wird so weitestgehend vermieden.
Säubern, filtern, desinfizieren – das sind alles Must-haves, ob in Handarbeit oder vollelektronisch automatisiert. Bei ausreichend Budget lässt sich natürlich noch eine Reihe praktischer Spielereien mit schlauer Technik im Hintergrund einbauen.
Eine Poolheizung braucht eine möglichst energieeffiziente Lösung mit entsprechender Steuerung, abhängig auch von der Energieversorgung des ganzen Hauses: Gibt es überschüssige Energie aus Photovoltaik, Solarthermie oder Wärmepumpe? Oder ist eine zusätzliche Energiequelle für den Pool günstiger? Nicht unwichtig: eine auf die individuellen Bedürfnisse und Gegebenheiten einstellbare Steuerung – nicht nur ein Timer.
Weitere Features sind elektronische Regelungen und unter Umständen Trainingsapps für Gegenstrom- und Massageanlagen. Darüber hinaus gibt es automatisierte Niveaukontrollen, auch im Zusammenhang mit Befüllung und Ablassen des Wassers. Selbst die Koppelung von Steuerungen mit Wetterprognosen ist im Angebot, sodass man z.B. die günstigen Zeiten für die Beheizung mit Solarenergie nutzen oder die Pool-Abdeckung bei Hagelgefahr einfahren kann.
Und wohin damit?
Der Standort der Steuerung will ebenso bedacht sein. Alles in einen Schacht packen, Deckel drauf, und die ganze Geschichte ist aus dem Blick – nahe liegend, aber heikel. Denn Schächte sind feucht, müssen also zuverlässig belüftet werden. Das Eindringen von Wasser muss auch bei extremen Wetterereignissen ausgeschlossen sein. Schließlich sollten noch alle Teile leicht zugänglich sein, wenn Wartungen oder Reparaturen fällig werden.
Das alles zu berücksichtigen, kann kostspielig werden. Der Vergleich mit Lösungen für oberirdisch aufgestellte Technikboxen oder -hütten empfiehlt sich auf jeden Fall. Dafür gibt es auch Anbieter, die solche Boxen fertig vorinstalliert anbieten. Und da man sich ohnehin im Garten befindet, wird sich meist auch eine Blickabschirmung durch Pflanzen finden lassen.
Last, but not least: Die digitale Peripherie der ganzen Pooltechnik kann das Leben deutlich erleichtern. Mit einer integrierten Web-Ansicht der einzelnen Anzeigen sind Monitoring und Steuerung des Systems auch aus der Ferne über Computer und Smartphone möglich – entweder durch die Besitzer oder über eine Wartungsfirma.
Das Interesse an vollautomatisierter und mit dem Smart Home vernetzter Pooltechnik wächst und damit auch das Angebot. Mit qualifizierter Beratung können Interessierte inzwischen hochwertigen Komfort und faire Preise entdecken.
Michael Praschma ist Texter, Lektor und Redakteur. Er beherrscht so unterschiedliche Gattungen wie Werbetext, Direct Marketing, Claims, Webtext, Ghostwriting, Manuals oder PR. Außerdem treibt er sich – schreibend und anderweitig engagiert – in Journalistik, Non-profit-Organisationen und Kulturwesen herum. Seine Kunden kommen aus verschiedensten Branchen. Am MittelstandsWiki schätzt er die Möglichkeit, mit eigenen Recherchen auf den Punkt zu bringen, was Verantwortliche in Unternehmen interessiert. → https://praschma.com/