Erreichbar, eindeutig und verbindlich
Vor allem in Vorweihnachtszeit kaufen Jahr für Jahr viele Konsumenten im Internet ein. So lässt sich die Geschenkbesorgung nicht nur sehr bequem von zu Hause aus erledigen, dank der weitreichenden Verbraucherschutzbestimmungen bietet diese Art des Einkaufens auch umfangreiche Rückgaberechte im Falle eines Fehlkaufs – vorausgesetzt, der betreffende Online-Shop ist seriös.
Aber woran erkennt man unseriöse Anbieter im Internet?
Was misstrauisch machen sollte
Das Zertifizierungsunternehmen Trusted Shops hat zehn Merkmale zusammengestellt, mit denen auch Internet-Laien unseriöse Shops von seriösen Anbietern unterscheiden können.
Suspektes Impressum
Der Verkäufer sollte in jedem Fall sofort und eindeutig identifiziert werden können. Sind dessen Angaben hingegen nur schwer oder gar nicht auffindbar, ist größte Vorsicht geboten. Dies gilt ebenso, wenn im Impressum nur eine Firma, aber kein Name, oder nur eine Postfachanschrift genannt wird.
Lückenhafter Datenschutz
Wenn Aussagen zum Datenschutz lückenhaft sind oder fehlen, kann das darauf hinweisen, dass der Website-Betreiber Kundendaten weiterverkauft oder an zweifelhafte Auskunftssysteme übermittelt.
Missverständliche Preisangaben
Alle Preisangaben sollten klar wiedergeben, dass die Mehrwertsteuer enthalten ist und welche Versandkosten samt Zuschlägen (Express, Nachnahme etc.) genau entstehen. Werden die Versandkosten verschwiegen oder bleibt deren Berechnung unklar, sind böse Überraschungen vorprogrammiert.
Unverbindliche Lieferfristen
Wird die bei einem Produkt genannte Lieferzeit durch eine Aussage im Kleingedruckten relativiert („Lieferfristen sind unverbindlich“), sollte der Verbraucher skeptisch werden. Kann ein Produkt nicht sofort geliefert werden, müssen die längeren Lieferzeiten direkt beim Produkt genannt werden. (Es besteht zudem die Gefahr, dass das Geschenk z.B. nicht rechtzeitig vor Weihnachten beim Kunden eintrifft.)
Vorkasse ohne Geld-zurück-Garantie
Bei einer Zahlung per Vorkasse sollte diese unbedingt durch die Geld-zurück-Garantie von Trusted Shops abgesichert sein. Sollte der Händler trotz Zahlung nicht liefern, stellt dies den einzigen Schutz davor dar, sein Geld zu verlieren. Denn eine Überweisung lässt sich nicht rückgängig machen.
Unverschlüsselte Datenübertragung
Zahlungsdaten sollten niemals unverschlüsselt übertragen werden, denn sie könnten abgefangen und missbraucht werden. Auch würde dies häufig gegen die Bedingungen der eigenen Bank verstoßen. Am Schloss-Symbol im Browser kann jeder erkennen, dass die Übertragung verschlüsselt ist.
Unzulässige Beschränkung des Widerrufs
Von wenigen Ausnahmen abgesehen, haben Konsumenten generell das Recht, erworbene Waren innerhalb von zwei Wochen zurückzugeben. Vorsicht ist deshalb bei Händlern geboten, die dieses Recht in ihren AGB einschränken, indem sie nur originalverpackte Ware zurücknehmen möchten oder Angebotsartikel von der Rückgabe ausschließen.
Einseitige Benachteiligung im Kleingedruckten
Manche Händler versuchen, Kunden durch Klauseln in ihren AGB unangemessen zu benachteiligen. Aussagen wie z.B. „Versand auf Gefahr des Käufers“ oder „Transportschäden müssen sofort gemeldet werden“ sind gesetzlich unzulässig und unwirksam.
Schlechte Erreichbarkeit
Eine Produktanfrage im Vorfeld per E-Mail oder Telefonanruf ist Gold wert – denn sie zeigt, wie es um den Kundenservice bestellt ist. Wer keine zügige Antwort erhält, sollte auch kein vorbildliches Entgegenkommen bei Umtausch oder Rückgabe erwarten.
Negative Bewertungen in Foren und Chats
Wer den Namen des Händlers in eine Suchmaschine eingibt, findet eventuell Negativeinträge in Foren – etwa wegen langer Lieferzeiten oder schlechter Erreichbarkeit. In diesem Fall lieber woanders kaufen.
Schwarz auf Weiß
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Fazit: Lieber auf Nummer sicher
Wer diese zehn Punkte bei der Wahl des Shops beherzigt, wird mit großer Sicherheit vor bösen Überraschungen bewahrt bleiben – zumindest, was die Geschenke betrifft, die er selbst gekauft hat ;-)
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