Die Konkurrenz im Social Seitenspiegel
Unternehmen nutzen soziale Netzwerke wie Facebook inzwischen zu vielen Zwecken, etwa um Marken und Produkte über die sozialen Medien bekannter zu machen oder um Online-Werbung in Form von Social Advertising zu platzieren. Unterdessen beantworten der Vertrieb, die PR-Stelle und sogar der Kundensupport Fragen der Nutzer über Facebook und stellen selbst Informationen auf die Unternehmens- oder Produktseite. Bei all dem will man natürlich wissen, ob es sich auszahlt.
Ob sich der Aufwand lohnt oder nicht, erfahren Unternehmen u.a. durch Messungen in den sozialen Netzwerken, z.B. anhand der Zahl der Facebook-Fans der eigenen Marke, der Zahl der Kommentare zu einer Statusmeldung und anhand der Häufigkeit von Empfehlungen. Bei diesen Messungen helfen die Social Media Monitoring Tools, die nicht nur ermitteln, wie viele Reaktionen es auf eine Produktankündigung auf Facebook gegeben hat, sondern durch eine sogenannte Tonalitätsanalyse auch, ob die Kommentare der Nutzer eher als positiv oder negativ gewertet werden können.
Wettbewerb in den Blick nehmen
Social Media Monitoring dient aber nicht nur der Nabelschau und dem Selbsttest, ob man Facebook, Twitter und andere soziale Netzwerke erfolgversprechend nutzt oder nicht. Ein Unternehmen kann mit Analysewerkzeugen wie Adobe Social Analytics, Brandwatch Analytics, Engagor, Radarly, SimplyMeasured, Synthesio, Sysomos oder Talkwalker auch Wettbewerber innerhalb der sozialen Netzwerke genauer unter die Lupe nehmen und deren Aktivitäten mit den eigenen vergleichen. Das Stichwort dazu heißt Social Benchmarking.
Marktforschung mit sozialen Medien
Neben den Mitbewerbern tummeln sich auch noch Verbände, Fachmedien und natürlich ein Teil der Kundenzielgruppen im Social Web. Um neue Themen, Kundenwünsche und Trends auf dem Markt zu erkennen, lässt sich per Social Media Monitoring auch ermitteln, was diese Interessenkreise gerade diskutieren.
Teil 1 erklärt, was ein Radar fürs Social Web leisten kann und wo die datenschutzrechtlichen Grenzen liegen. Teil 2 skizziert typische Einsatzszenarien im Marketing und nennt bewährte Werkzeuge. Teil 3 geht schließlich der Frage nach, was Social Media Monitoring für die IT-Sicherheit tun kann.
Nicht zuletzt kann man auch gezielt nach „seinen“ Themen suchen, also nach bestimmten Schlagworten. Auf diese Weise findet man heraus, welche Rolle die betreffenden Themen in der Diskussion der sozialen Netzwerker gerade spielen. Außerdem entdeckt man dabei auch relevante Meinungsführer, sogenannte Influencer.
Auswahl nach Einsatzgebiet und Ausgabe
Bevor Sie sich jedoch für ein spezielles Werkzeug entscheiden, um Social Media Monitoring für Ihr Marketing zu nutzen, sollten Sie genau wissen,
- welche Fragen Sie stellen wollen,
- in welchen Datenquellen gesucht werden soll,
- welche Art von Berichten und Ergebnissen Sie wollen,
- in welchem Format die Ergebnisse vorliegen sollen,
- in welches interne System Sie die Daten übernehmen wollen und
- wie hoch der Schulungsbedarf für das Tool der Wahl erscheint.
Das Werkzeug fürs Social Web alleine hilft Ihnen ja wenig – Sie müssen die gewonnenen Erkenntnisse auch nutzen können.
Fazit: Luxus und Notwendigkeit
Bei alledem beschränkt sich Social Media Monitoring keineswegs aufs Marketing. Es ist deutlich mehr möglich, z.B. kann die Überwachung und Analyse von sozialen Netzwerken dabei helfen, Unternehmen besser vor Cyber-Attacken zu schützen.
- Wie das funktioniert, führt Teil 3 dieser Serie aus.
Oliver Schonschek bewertet als News Analyst auf MittelstandsWiki.de aktuelle Vorfälle und Entwicklungen. Der Fokus liegt auf den wirtschaftlichen Aspekten von Datenschutz und IT-Sicherheit aus dem Blickwinkel des Mittelstands. Er ist Herausgeber und Fachautor zahlreicher Fachpublikationen, insbesondere in seinem Spezialgebiet Datenschutz und Datensicherheit.
Oliver Schonschek, Tel.: 02603-936116, www.schonschek.de