Der Frühjahrsaufschwung bringt ein Jahreshoch
Von Verena Bunk, techconsult
Das Umsatzniveau der mittelständischen Unternehmen erreichte im April 2013 ein Jahreshoch. Anhaltend optimistisch ist auch der wirtschaftliche Ausblick auf die kommenden drei Monate. Die äußerst positive Umsatzentwicklung löste eine vermehrte Ausgabentätigkeit in ITK-Produkte und -Lösungen aus.
Trotz leichter Einbußen liegt auch der Index der prognostizierten IT/TK-Ausgaben weiterhin vielversprechend auf hohem Niveau.
Wirtschaftslage
Viele mittelständische Unternehmen in Deutschland konnten mit ihrem wirtschaftlichen Ergebnis im April zufrieden sein. Gegenüber März kletterte der Index der realisierten Umsätze um sechs Zähler auf 119 Punkte: ein Jahreshoch im rückblickenden Vergleich der vergangenen zwölf Monate. Firmen mit gestiegenen Umsätzen sind gegenüber denen mit rückläufigen Umsätzen seit Jahresbeginn kontinuierlich im Aufwind.
Der Blick auf die Branchen zeigt, dass im April Industrie, Dienstleister und Handel die wirtschaftlich erfolgreichsten Segmente waren – hier lagen die Firmen mit gestiegenen Einnahmen weit über dem Durchschnitt; die Indizes der Finanzdienstleister und der Versorgungsunternehmen blieben etwas hinter dem Durchschnitt zurück. Im öffentlichen Bereich hielten sich Verwaltungen mit gestiegenen und mit rückläufigen Einnahmen die Waage.
Der Indikator der wirtschaftlichen Perspektiven für die kommenden drei Monate zeigt eine marginal rückläufige Tendenz und verlor zum zweiten Mal in Folge zwei Punkte. Allerdings zeugt das noch immer hohe Niveau von 125 Punkten von anhaltendem Optimismus. Bis auf die Versorger blicken alle Branchen sehr zuversichtlich auf die kommenden drei Monate.
Die größte Euphorie geht von Dienstleistern aus, ihr prognostizierter Index stieg auf 149 Punkte. Mit einem Index von 100 Punkten halten sich die Versorgungsunternehmen mit steigenden und mit rückläufigen Einnahmen die Waage. Alle übrigen Branchen liegen annähernd im Marktdurchschnitt.
Die mittelständischen Unternehmen tragen über 40 % zu den Ausgaben und Investitionen bei Informations- und Telekommunikationstechnologie in Deutschland bei. Um der Bedeutung des Mittelstandes für den IT-/TK-Markt Rechnung zu tragen und die Entscheider der mittelständischen Wirtschaft bei ihrer Investitionsplanung zu unterstützen, publizieren Fujitsu und techconsult seit etlichen Jahren den IT-Mittelstandsindex. Eine monatliche Befragung fängt Lage und Erwartungen bezüglich Umsatz und IT-/TK-Investitionen ein.
Etwaige Abweichungen zum Geschäftsklimaindex des ifo Institutes erklären sich aus Unterschieden in der Methodik (unmittelbarer Vergleich mit dem Vormonat und getrennte Ausweisung von Lage und Erwartungen beim IT-Mittelstandsindex) sowie unterschiedlichen Befragtengruppen: Der IT-Mittelstandsindex untersucht alle Branchen, ausschließlich aus dem Mittelstand; der ifo Konjukturtest beschränkt sich demgegenüber auf die Sektoren Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Groß- und Einzelhandel und bezieht dort alle Größenkategorien in die Analyse ein.
IT-/TK-Investitionen
Die äußerst positive Umsatzentwicklung brachte eine vermehrte Ausgabentätigkeit in ITK-Produkte und -Lösungen mit sich. Im April waren deutlich mehr Unternehmen geneigt, in Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) zu investieren als im März. Der Index der realisierten Ausgaben kletterte um acht Zähler auf 118 Punkte.
Handel und die Finanzdienstleister planen die meisten IT-/TK-Investitionen. (Bild: techconsult)
Bis auf das Finanzgewerbe tätigten alle Wirtschaftszweige im April überwiegend steigende IT-/TK-Ausgaben. Die starke Nachfrage nach ITK-Produkten und -Lösungen wurde in erster Linie durch die öffentlichen Verwaltungen und das Dienstleistungssegment getrieben. Im Finanzsegment war das Verhältnis zwischen Unternehmen mit gestiegenen und mit rückläufigen Investitionen ausgeglichen. Die Indizes aller übrigen Wirtschaftsbereiche liegen geringfügig unter dem Durchschnitt.
Obwohl der Index der Ausgabenplanungen für die kommenden drei Monate leicht nachgab, liegt die Prognose noch immer vielversprechend auf hohem Niveau. Der Indikator ging um zwei Zähler zurück und erreichte einen Stand von 126 Punkten. Er macht deutlich, dass die Unternehmen mit positiven Investitionsabsichten weiterhin stark dominieren werden.
Für die nächsten drei Monate kündigen alle Branchen steigende Hightech-Investitionen an. Als Vorreiter kristallisieren sich dabei der Handel und die Finanzdienstleister heraus, deren Indizes jeweils bei 140 Punkten liegen. Die Ausgabenplanungen der Industrie und der Versorger bewegen sich im Durchschnitt. Marginal hinter dem Durchschnitt bleibt das Dienstleistungsgewerbe.