IT-Mittelstandsindex Juli 2013

Nach der IT-/TK-Sommerflaute geht es aufwärts

Von Verena Bunk, techconsult

Mit der wirtschaftlichen Entwicklung der mittelständischen Unternehmen ging es im Juli zwar wieder bergauf, die Investitionsbereitschaft in Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) flaute allerdings erneut weiter deutlich ab. Optimistisch sind die Umsatzerwartungen für die kommenden drei Monate. Nach der Ferienzeit sollte auch die Ausgabentätigkeit in Informationstechnologie wieder anziehen – der Mittelstand lässt positive Investitionsabsichten erkennen.

Die wirtschaftliche Dynamik der mittelständischen Unternehmen in Deutschland hat sich im Juli deutlich verbessert. Gegenüber Juni kletterte der Index der realisierten Umsätze um sechs Zähler nach oben auf 116 Punkte. Die Firmen mit gestiegenen Umsätzen konnten sich gegenüber denen mit rückläufigen Umsätzen wieder deutlich durchsetzen. Der Blick auf die Branchen zeigt, dass Handel, Industrie und das Finanzgewerbe die wirtschaftlich erfolgreichsten Segmente waren – hier überwogen die Firmen mit gestiegenen Einnahmen weit über dem Durchschnitt. Insbesondere der Handel profitierte von der Ferienzeit und Einkaufslust, sein Index liegt bei 150 Punkten. Die Indizes der öffentlichen Verwaltungen und der Dienstleister bleiben dagegen weit hinter dem Durchschnitt zurück, hier überwogen die Unternehmen mit gestiegenen Umsätzen nur geringfügig.

Ausblick

Der Ausblick auf die kommenden drei Monate ist von deutlichem Optimismus geprägt. Dieser Index machte einen Sprung nach oben und legte gegenüber dem Vormonat um 13 Punkte zu, sodass er für Juli einen Wert von 125 Punkten aufweisen kann. Auf die kommenden drei Monate blicken alle gewerblichen Wirtschaftszweige sehr zuversichtlich. In erster Linie erwarten Dienstleistungsunternehmen und das Finanzgewerbe einen überdurchschnittlichen Aufschwung ihrer Umsätze: Die prognostizierten Indizes liegen bei 140 bzw. 133 Punkten.

Lediglich die öffentlichen Verwaltungen zeigen sich in ihrer Prognose eher verhalten, mit einem Index von 100 Punkten halten sich Behörden mit steigenden und mit rückläufigen Einnahmen die Waage.

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Die Erwartungen für das kommende Viertel­jahr sind fast aus­nahms­los positiv, schließ­lich muss nach den Sommer­ferien vieles nach­geholt werden. Mit den Um­sätzen ging es be­reits mit­ten in der heißen Urlaubs­saison wieder auf­wärts. (Bild: techconsult)

IT-/TK-Investitionen

Was IT-/TK-Produkte und -Lösungen betrifft, ist die Investitionslaune der mittelständischen Unternehmen seit April auf Talfahrt. Auch im Juli verspürten die Unternehmen keine allzu große Lust, Geld für Informationstechnologie auszugeben. Die Sommer- bzw. Ferienzeit lässt viele Unternehmen einen Gang zurückschalten und Investitionen schieben. Der Index der getätigten IT-/TK-Ausgaben fiel infolgedessen mit 103 Punkten auf den Jahrestiefstand – gegenüber dem Vormonat musste er sieben Punkte einbüßen. Insbesondere der Handel und die öffentlichen Verwaltungen hielten sich mit IT-/TK-Ausgaben zurück, ihr Index liegt unter 100 Punkten; somit waren die Unternehmen mit gestiegenen Ausgaben nur noch in der Minderheit. Am investitionsfreudigsten zeigten sich die Versorger und die Dienstleister.

Die Ausgabentätigkeit dürfte sich jedoch in den kommenden drei Monaten wieder deutlich verbessern. Der Erwartungsindex legte gegenüber dem Vormonat um vier Punkte zu und liegt aktuell bei einem Stand von 112 Punkten. Überdurchschnittlich positive Investitionsabsichten für die kommenden drei Monate äußerten Industrieunternehmen und öffentliche Verwaltungen. Ihre Indikatoren liegen jeweils weit über dem Durchschnitt.

IT-Mittelstandsindex

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Die mittelständischen Unter­nehmen tragen über 40 % zu den Ausgaben und Investitionen bei Informations- und Telekommunikationstechnologie in Deutschland bei. Um der Bedeutung des Mittelstandes für den IT-/TK-Markt Rechnung zu tragen und die Entscheider der mittelständischen Wirtschaft bei ihrer Investitionsplanung zu unterstützen, publizieren Fujitsu und techconsult seit etlichen Jahren den IT-Mittelstandsindex. Eine monatliche Befragung fängt Lage und Erwartungen bezüglich Umsatz und IT-/TK-Investitionen ein.

Etwaige Abweichungen zum Geschäftsklimaindex des ifo Institutes erklären sich aus Unterschieden in der Methodik (unmittelbarer Vergleich mit dem Vormonat und getrennte Ausweisung von Lage und Erwartungen beim IT-Mittelstandsindex) sowie unterschiedlichen Befragtengruppen: Der IT-Mittelstandsindex untersucht alle Branchen, ausschließlich aus dem Mittelstand; der ifo Konjukturtest beschränkt sich demgegenüber auf die Sektoren Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Groß- und Einzelhandel und bezieht dort alle Größenkategorien in die Analyse ein.

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