Besserer Umsatz, aber kaum IT-/TK-Ausgaben
Von Verena Bunk, techconsult
Die Umsätze der mittelständischen Unternehmen entwickelten sich im Mai positiv, der Index liegt im Aufwärtstrend. Auch die Umsatzerwartungen für die kommenden drei Monate sind recht optimistisch. Allerdings zeigen sowohl die Investitionsbereitschaft in Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) als auch die Ausgabenplanungen für die Sommermonate eine rückläufige Tendenz.
Die wirtschaftliche Dynamik der mittelständischen Unternehmen in Deutschland hat sich im Mai gegenüber April leicht verbessert. Gegenüber dem Vormonat stieg der Index der realisierten Umsätze um einen Zähler auf 119 Punkte. Der Blick auf die Branchen zeigt, dass im Mai Dienstleister, Versorgungsunternehmen und das Finanzgewerbe die wirtschaftlich erfolgreichsten Segmente waren – hier überwogen die Firmen mit gestiegenen Einnahmen weit über dem Durchschnitt.
Umsatz und vor allem die Umsatzerwartungen lassen den Tiefknick hinter sich, aber der Trend schlägt noch nicht auf die ITK-Branchen durch. (Bild: techconsult)
Ausblick
Der Ausblick auf die kommenden drei Monate ist von deutlichem Optimismus geprägt. Der Index legte gegenüber dem Vormonat um sieben Punkte zu, sodass er für Mai einen Wert von 125 Punkten aufweist. Auf die kommenden drei Monate blicken alle gewerblichen Wirtschaftszweige sehr zuversichtlich. In erster Linie erwarten Finanzdienstleister und Händler einen überdurchschnittlichen Aufschwung ihrer Umsätze: Die prognostizierten Indizes liegen bei 150 bzw. 139 Punkten. Lediglich die Öffentlichen Verwaltungen zeigen sich in ihrer Prognose eher verhalten; mit einem Index von 100 Punkten halten sich Behörden mit steigenden und mit rückläufigen Einnahmen die Waage.
Im Vergleich zum Mai 2013 liegt der Index der wirtschaftlichen Lage bei einem Plus von sieben Punkten. Der Indikator der wirtschaftlichen Erwartungen übertrifft den Wert des Vorjahres um 14 Punkte.
IT-/TK-Investitionen
Seit März sind die Investitionen in IT-/TK Produkte und -Lösungen der mittelständischen Unternehmen auf Talfahrt. Auch im Mai verspürte die Wirtschaft gegenüber dem Vormonat weniger Lust, in Informationstechnologie zu investieren: Der Index der getätigten IT-/TK-Ausgaben fiel um zwei Zähler auf 109 Punkte. Insbesondere der Handel hielt sich mit IT-/TK-Ausgaben zurück; sein Index liegt bei nur 90 Punkten. Somit waren die Unternehmen mit gestiegenen Ausgaben in der Minderheit. Am investitionsfreudigsten zeigten sich die Dienstleister.
Die Ausgabentätigkeit dürfte sich in den kommenden drei Monaten auch nicht allzu sehr verbessern: Der Erwartungsindex gab gegenüber dem Vormonat noch einmal um vier Punkte nach und liegt aktuell bei einem Stand von 113 Punkten. Überdurchschnittliche Investitionsabsichten für die kommenden drei Monate äußerten Dienstleistungsunternehmen und das Finanzgewerbe.
Im Jahresvergleich liegt der Lageindex der IT-/TK-Ausgaben mit einem Minus von vier Punkten unter dem Wert vom Mai 2013. Der Planungsindex weist gegenüber 2013 ein Minus von acht Punkten aus.
Die IT-/TK-Ausgaben fallen noch einmal und landen bei 109 Punkten. Der Handel liegt noch einmal fast 20 Punkte darunter. (Bild: techconsult)
Hardware
Die Nachfrage nach Hardware war im Mai gegenüber dem Vormonat erneut rückläufig. Der Index der realisierten Ausgaben verlor gegenüber dem Vormonat drei Zähler und liegt nun bei 105 Punkten. Auch das Niveau des Investitionsplanungsindex vom Vormonat konnte nicht gehalten werden: Der Indikator büßte gegenüber April acht Punkte ein. Mit 108 Punkten zeigt er dennoch, dass die mittelständischen Unternehmen mit expandierenden Hardwareausgaben in den kommenden drei Monaten überwiegen könnten.
Das Niveau des Vorjahres konnte sowohl beim Lageindex als auch beim Planungsindex nicht erreicht werden. Gegenüber Mai 2013 fiel der Lageindex der Hardwareausgaben sieben Punkte zurück. Der Planungsindex weist ein Minus von acht Punkten gegenüber dem Vorjahr aus.
Der Index für Softwareausgaben ist gering gestiegen, doch werden die mittelständischen Unternehmen in den nächsten drei Monaten auch hier keine großen Sprünge machen. (Bild: techconsult)
Software
Die Nachfrage nach Softwarelösungen ist im Mai gegenüber dem Vormonat angestiegen. Der Index der getätigten Ausgaben für Software stieg um drei Zähler auf einen Wert von 105 Punkten an. Der Indikator zeigt, dass die Unternehmen mit gestiegenen Ausgaben für Software gegenüber denen mit rückläufigen Ausgaben deutlicher in der Überzahl waren als im Monat zuvor. Der Planungsindex für Software hält sich konstant bei 109 Punkten.
Im Vergleich zum Mai 2013 liegt der Index der realisierten Softwareausgaben punktgleich auf dem Vorjahresniveau. Der Indikator für die geplanten Softwareausgaben gab gegenüber dem Vorjahr drei Punkte nach.
Praktisch unverändert: Der Markt für Telekommunikationsprodukte bewegt sich insgesamt um einen einzigen Punkt. (Bild: techconsult)
Kommunikationsprodukte
Der Markt für Kommunikationsprodukte zeigte im Mai wenig Bewegung: Der Lageindex gab gegenüber April einen Punkt nach und liegt bei 101 Zählern, der Index für die geplanten Ausgaben liegt niveaugleich mit dem Vormonat auf 103 Punkten.
Im Jahresvergleich zeigt der Index für die realisierten Investitionen das gleiche Niveau wie im Mai 2013. Die Ausgabenplanungen für Kommunikationsprodukte weisen einen Rückgang von einem Punkt aus.
Für die Dienstleister sieht es insgesamt nicht schlecht aus, aber ein sonniger Sommer ist noch nicht in Sicht. (Bild: techconsult)
Dienstleistungen
Die Nachfrage nach Dienstleistungen für Hardware und Softwarelösungen zeigte im Mai einen leichten Aufwärtstrend. Der Indikator schaffte es mit einem Plus von einem Punkt auf 102 Punkte. Unternehmen mit steigenden IT-/TK-Service-Ausgaben konnten sich knapp gegenüber denen mit rückläufigen Ausgaben durchsetzen.
Der Ausblick auf die kommenden drei Monate verspricht geringfügigen Optimismus, auch der Index der Ausgabenplanungen legte einen Punkt zu und liegt bei einem Wert von 106 Punkten.
Der Index für die realisierten Ausgaben für IT-/TK-Services weist gegenüber Mai 2013 ein Minus von drei Punkten aus. Die Ausgabenplanungen legten dagegen gegenüber dem Vorjahr zwei Punkte zu.