IT-Mittelstandsindex November 2013

Gute Aussichten, trotz schwieriger Umsatzlage

Von Verena Bunk, techconsult

Die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung der mittelständischen Unternehmen befindet sich trotz Rückgang weiterhin auf hohem Niveau. Die Stimmung ist anhaltend positiv und die Umsatzaussichten für den Jahreswechsel und das neue Jahr sind optimistisch. Dank der starken Nachfrage nach Hardware- und Softwareprodukten belebte sich der Markt für Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) im November noch einmal. Freie ITK-Budgets führen zu Wachstumssignalen für die kommenden drei Monate.

Nach dem Wachstumsschub im Oktober ließ im November die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung der mittelständischen Unternehmen in Deutschland nach. Der Index der realisierten Umsätze fiel um neun Punkte und liegt aktuell bei 117 Zählern. Trotz Rückgang ist das Umsatzniveau weiterhin hoch und es überwogen die Firmen mit gestiegenen Umsätzen gegenüber denen mit rückläufigen Einnahmen. Treiber der wirtschaftlichen Entwicklung waren im November insbesondere die Dienstleistungsunternehmen und der Handel. Ihre Indizes erzielten Werte von weit über 120 Punkten und lagen damit deutlich über dem Marktdurchschnitt. Industrie und Finanzgewerbe spiegeln den Marktdurchschnitt wider.

Ausblick

Parallel zum erzielten Umsatz machten auch die wirtschaftlichen Erwartungen für den Jahreswechsel eine Kehrtwende und fielen massiv zurück. Das hohe Niveau vom Oktober konnte nicht gehalten werden, mit einem Minus von 14 Punkten wurde die Euphorie der Prognose sichtbar zurückgenommen. Dank des ursprünglich sehr hohen Niveaus liegt der Erwartungsindex jedoch noch immer bei 111 Punkten. Im Vergleich der Branchen heben sich die Dienstleistungsunternehmen und das Finanzgewerbe stark hervor. Weniger rosig sind dagegen die Aussichten des Öffentlichen Bereichs, hier konnten sich die Verwaltungen mit steigenden und mit rückläufigen Einnahmen gerade so die Waage halten. Die Indikatoren aller anderen Branchen liegen etwas unter dem Marktdurchschnitt.

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Schluss mit lustig: Umsatz und Erwartungen brechen im November 2013 ein. (Bild: techconsult)

Der Jahresvergleich weist gegenüber 2012 eine deutlich bessere Umsatzentwicklung und -erwartung aus. Gegenüber November 2012 machte der Index der realisierten Umsätze fünf Punkte gut. Der Indikator der Umsatzerwartungen liegt neun Punkte über dem Vorjahreswert.

IT-/TK-Investitionen

Die IT-/TK-Ausgaben der mittelständischen Unternehmen lagen im November noch einmal im Aufwind. Es waren mehr Unternehmen geneigt, in Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) zu investieren als im Oktober. Der Index der realisierten Ausgaben stieg daher um zwei Zähler auf 116 Punkte. Bis auf das Finanzgewerbe tätigten im November alle Wirtschaftszweige überwiegend steigende IT-/TK-Ausgaben. Positiv hervorzuheben ist die Nachfrage nach ITK-Produkten und -Lösungen im Handel, alle anderen Wirtschaftssegmente blieben hinter dem Durchschnitt zurück.

Die Ausgabenplanungen für die nächsten drei Monate bleiben vielversprechend und optimistisch; auch hier legte der entsprechende Index nochmals zwei Zähler zu und liegt aktuell bei insgesamt 128 Punkten. Er zeigt, dass die Unternehmen mit positiven Investitionsabsichten weiterhin deutlich dominieren werden. Zum Jahreswechsel scheinen viele Unternehmen noch einmal Budgets freizugeben – alle Branchen kündigen für die kommenden drei Monate steigende IT-/TK-Investitionen an. In die Höhe getrieben wird der Index in erster Linie durch die Industrie, den Handel und die Versorgungsunternehmen, deren Indikatoren weit über dem Durchschnittswert liegen.

Der Jahresvergleich weist im diesjährigen November eine höhere Investitionsneigung als 2012 aus: Der Indikator liegt sechs Punkte über dem Vorjahreswert, die Ausgabenplanungen weisen ein Plus von fünf Punkten gegenüber dem Vorjahreswert aus.

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Budget-Taktik zum Jahresende: Die Investitionen in Hardware bleiben auf hohem Niveau. (Bild: techconsult)

Hardware

Die Ausgabenneigung hinsichtlich Hardware zeigt sich stabil auf hohem Niveau. Mit einem Plus von einem Zähler erreichte der Index der realisierten Ausgaben für Hardwareprodukte einen Stand von 112 Punkten. Damit überwogen die Unternehmen mit gestiegenen Investitionen etwas mehr als im Vormonat. Alle Branchen bis auf das Finanzgewerbe tätigten im November überwiegend steigende Hardware-Ausgaben. Deutlicher Treiber der Nachfrage war der mittelständische Handel. Alle übrigen Segmente liegen im Marktschnitt bzw. geringfügig darunter.

Aus Sicht der mittelständischen Anwenderunternehmen ist der Ausblick auf den Jahreswechsel und die ersten beiden Monate des neuen Jahres vielversprechend. Viele mittelständische Unternehmen setzen zum Jahresende Budgets frei oder starten in 2013 mit neuen IT-Budgets und planen in Hardware zu investieren. Der Indikator der Ausgabenplanungen bestätigt mit 121 Punkten das hohe Niveau des Vormonats. Über alle Branchen hinweg ist die Mehrheit der Unternehmen stark an Hardware-Investitionen interessiert, sehr positiv heben sich der Handel und die Dienstleister vom Durchschnitt ab.

Der Vorjahresvergleich zeigt bei beiden Indikatoren ein deutlich höheres Niveau. Der Ausgabenindex für Hardware liegt fünf Punkte über dem Wert vom November 2012. Der Index der Ausgabenplanungen zeigt ein Plus von sieben Punkten gegenüber dem Vorjahreswert.

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Auch Software wird im November noch einmal fleißig eingekauft. Auch für die nähere Zukunft möchte der Mittelstand dieses Niveau halten. (Bild: techconsult)

Software

Die Nachfrage nach Softwarelösungen ist im November gegenüber dem Vormonat deutlich angestiegen. Der Index der getätigten Ausgaben für Software stieg um fünf Zähler auf einen Wert von 110 Punkten an. Der Indikator zeigt, dass die Unternehmen mit gestiegenen Ausgaben für Software gegenüber denen mit rückläufigen Ausgaben im November deutlicher in der Überzahl waren als im Monat zuvor. Der Planungsindex für Software lässt erkennen, dass sich die mittelständischen Unternehmen mit expansiven Investitionsplanungen in den kommenden drei Monaten deutlich durchsetzen könnten. Die Prognose hält das hohe Niveau vom Oktober, der Indikator bleibt mit 114 Punkten konstant.

Im Vergleich zum November 2012 liegt der Index der realisierten Software-Ausgaben punktgleich auf dem Vorjahresniveau. Der Indikator hierfür konnte gegenüber dem Vorjahr vier Punkte zulegen.

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Die Telekommunikation stagniert auf ordentlichem Niveau; im Jahresvergleich bleiben Ausgaben und Erwartungen allerdings zurück. (Bild: techconsult)

Kommunikationsprodukte

Der Markt für Kommunikationsprodukte präsentierte sich im Vergleich zum Oktober positiv. Der Lageindex verbesserte sich im November um zwei Punkte und liegt aktuell bei 103 Zählern. Somit konnten sich die Unternehmen mit expansiven Ausgaben wieder durchsetzen und waren gegenüber denen mit rückläufigen Ausgaben in der Überzahl.

Der prognostizierte Index für die kommenden drei Monate liegt konstant bei 103 Punkten. Damit dürften die Unternehmen mit steigenden Ausgaben für Kommunikationsprodukte in den kommenden drei Monaten in der Überzahl bleiben.

Im Jahresvergleich zeigen sich leichte Einbußen. Der Index der realisierten Investitionen weist gegenüber November 2012 ein Minus von zwei Punkten aus. Die Ausgabenplanungen bleiben vier Punkte hinter dem Vorjahreswert zurück.

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Im Service nichts Neues: Der November übernimmt im Wesentlichen die Werte des Vormonats – mit geringfügigen Verbesserungen. (Bild: techconsult)

Dienstleistungen

Die Nachfrage nach IT- und TK-Dienstleistungen legte im November leicht zu. Der Index der realisierten Ausgaben stieg um zwei Zähler auf 106 Punkte. Somit überwogen etwas mehr die Unternehmen mit steigenden Serviceausgaben gegenüber denen mit rückläufiger Ausgabentätigkeit. Der Ausblick auf die kommenden drei Monate ist ähnlich zuversichtlich wie im Monat zuvor. Der Indikator der geplanten Ausgaben für IT-/TK-Services nahm um einen Punkt zu und weist einen Wert von 108 Punkten aus.

Beide IT-/TK-Serviceindikatoren können mit dem hohen Vorjahresniveau nicht ganz mithalten. Der Index der getätigten Serviceausgaben liegt zwei Punkte unter dem Vorjahreswert, der Indikator der geplanten Ausgaben weist ein Minus von einem Punkt aus.

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