Points of Sale auf den Prüfstand bringen
Von Sabine Philipp
Beim einem so genannten Store Check untersucht ein anonymer Tester ein Ladengeschäft nach festen Kriterien und Standards. Gegenstand der Prüfung ist immer ein Point of Sale (PoS), d.h. eine Einkaufsstelle wie z.B. ein Supermarkt oder eine Filiale. Kunden kommen hier an die Waren und treffen ihre Kaufentscheidung. Mit dem Store Check werden nun verschiedene Parameter überprüft, die die Kaufentscheidung bzw. die Kundengewinnung maßgeblich beeinflussen.
- Als Geschäftsinhaber können Sie auf diese Weise überprüfen lassen, wie Ihre Verkaufsräume auf andere wirken. Man selbst ist ja oft betriebsblind. Stimmt das Sortiment oder fehlt etwas Wichtiges? Wirken die Regale gepflegt oder macht das Geschäft einen schmuddeligen Eindruck? Stimmen Kundenführung bzw. Ausschilderung? Fühlen sich auch bestimmte Zielgruppen wie z.B. Senioren wohl oder wird ihnen das Einkaufen schwer gemacht, z.B. durch Preisangaben in zu kleiner Schrift?
- Als Hersteller können Sie kontrollieren, ob Ihre Waren gut genug und verabredungsgemäß präsentiert werden, ob das VKF-Material adäquat genutzt wird und wie die Positionierung der Konkurrenzprodukte aussieht.
- Franchisegeber können checken lassen, ob die vereinbarten Vorgaben erfüllt werden.
Natürlich ist ein Store Check nicht nur am Ende der eigenen Wertschöpfungskette interessant. Auch die Konkurrenz lässt sich so systematisch unter die Lupe nehmen, etwa dann wenn Sie den Verdacht haben, dass Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht vorliegt. Auf jeden Fall bekommen Sie harte Fakten in die Hand, die Ihnen helfen, Schwachpunkte zu eliminieren. Wichtig ist jedoch, dass der Tester neutral ist. Deshalb ist es in aller Regel besser, eine selbstständige Testkaufagentur einzuschalten.
Eine vergleichbare Prüfung gibt es übrigens auch im Online-Vertrieb für Webshops; hier steht der Test jedoch hauptsächlich unter dem Stichwort Usability (Benutzerfreundlichkeit).