Steilvorlagen für schwierige Situationen
Business Consultants wissen es auch nicht besser – zumindest nicht sofort. Was sie erfolgreiche Unternehmensberater auszeichnet, ist, dass sie zuverlässig wissen, welche Informationen in der aktuellen Problemsituation entscheidend sind, wo sie mit der Recherche am besten beginnen und mit welchen Analysemitteln sie daraus eine mögliche Lösung gewinnen. Wenn Ihr Berater sagt „Das müsste ich erst nachsehen“, ist das in Wirklichkeit ein sehr gutes Zeichen.
Business Consulting (BC) heißt zunächst nichts anderes als Unternehmensberatung. Während der deutsche Ausdruck zumeist sehr allgemein verwendet wird und bei so unterschiedlichen Beratungstätigkeiten wie IT-Erneuerung – wenn es etwa ums Output Management geht –, PR-Optimierung oder strategischer Beratung (z.B. bei Wachstumsvorhaben oder im Asiengeschäft) Verwendung findet, bezieht sich der Begriff „Business Consulting“ üblicherweise auf Beratungstätigkeiten im betriebswirtschaftlichen Kernbereich. Insofern wäre also die präzise deutsche Übersetzung „klassische Unternehmensberatung“.
Analyse von außen
Business Consultants sind zumeist Angestellte einer Beraterfirma. Auf den Auftrag eines Kunden hin werden sie aktiv und verbringen eine gewisse Zeit in seinem Unternehmen. Sie analysieren die Situation und erarbeiten Vorschläge, wie Verbesserungen im Sinne des Kunden durchgeführt werden könnten. Manche dieser Leistungen werden in gewissem Rahmen von Bund und Ländern durch Zuschüsse gefördert.
Ein Beispiel: Die Firma TelBeiSpiel stellt VoIP-Telefonanlagen her. Abteilung A ist für die Hardware zuständig, Abteilung B für die Installation solcher Anlagen. Beide Abteilungen haben jeweils eine eigene Vertriebseinheit. Nun ist es aber so, dass bei einer Telefonanlage sowohl Hardware als auch die Installation aus einer Hand kommen müssen. Insofern konkurrieren die beiden Vertriebsabteilungen um dieselben Kunden.
Da die Umsätze rückläufig sind, beauftragt TelBeiSpiel also die Consultant-Firma Smart&Co. mit einer Analyse der Situation. Das Business Consulting kommt zu dem Schluss, dass die Vertriebseinheiten aus den Abteilungen A und B herauszulösen und als eigenständige Abteilung C (Vertrieb) zu vereinigen sind. Somit würde der schwächelnde Vertrieb gestärkt und die kontraproduktive Konkurrenzsituation aufgehoben.
Vorschläge ohne Verstrickungen
Dieses Beispiel ist insofern typisch, als es einen Vorwurf nahe legt, der oft gegen Unternehmensberatung erhoben wird: Die Ergebnisse seien trivial, jeder denkende Mensch – auch inhouse – hätte dasselbe Resultat liefern können, und zwar erheblich günstiger.
Doch gerade in Großunternehmen ist dies nicht der Fall. Eigene Mitarbeiter übersehen nämlich radikale Lösungen wie die Schaffung einer neuen Abteilung, weil sie selbst in die bestehenden Strukturen eingebunden sind. Auch verhindert die Angst vor persönlichen Kompetenzverlusten (Abteilung A und B verlieren ja Mitarbeiter und Budget an Abteilung C) die Hinwendung zur sinnvollsten Lösung. Zuletzt ist es für die Unternehmensführung besonders bei schmerzlichen Einschnitten (Verlegungen, Kürzungen, Entlassungen) natürlich entlastend, darauf hinweisen zu können, dass diese Ideen von einem externen, neutralen Business Consultant kamen und nicht aus der möglicherweise von Animositäten geprägten Firmenkultur.
Nützliche Links
Relevante Anlaufstelle zum Thema ist der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater e.V. (BDU).