Wer Traffic will, braucht Serverleistung satt
Von Ralph Novak
Für jede Art von Firmenwebsite gibt es von den diversen Hosting-Providern attraktive Paketangebote. Sie reichen vom einfachen billigen Webspace bis hin zum eigenen Webserver. Als Firmeninhaber muss man sich deshalb über die Ziele seiner Website im Klaren sein und die Vor- und Nachteile der Konzepte kennen, um das passende Angebot zu finden.
Vor der Auswahl des optimalen Providers sind die Anforderungen der konkreten Web-Anwendung zu klären. Wird zum Beispiel eine professionelle E-Commerce-Lösung auf Windows-Basis angestrebt, nützt ein so genannter LAMP-Server (mit Linux, Apache, MySQL und PHP oder Perl) wenig, auch wenn das Angebot noch so attraktiv ist. Und wenn eine Applikation den Root-Zugriff auf Linux-Systemressourcen erforderlich macht, reicht ein Shared-Hosting-Paket nicht, da solche Optionen dort nicht bereitgestellt werden.
Webspace pur
Die für den Massenmarkt bestimmten Einsteigerangebote wie etwa Web-Visitenkarten reichen gerade einmal aus, um ein paar statische Informationsseiten mit einem Kontaktformular ins Netz zu stellen. Die Angebote sind zwar sehr günstig, bieten für die professionelle Firmendarstellung aber nur rudimentäre Möglichkeiten. Für Skriptsprachen und Datenbanken wie PHP, Perl, Python oder MySQL reichen die Einsteigerpakete nicht aus. Hier braucht es umfangreichere Lösungen.
Funktionslösungen
Modulare Angebote bieten neben umfangreicherem Speicherplatz und weiteren Domainnamen bereits einfache Profifunktionen wie etwa eine Datenbank oder die Nutzung vorhandener Zusatzmodule. Wem der relativ eng gesteckte Rahmen vorgefertigter Skripte nicht ausreicht, um seine Dienstleistungen und Angebote aussagekräftig zu präsentieren, der kommt um Eigenentwicklung nicht herum und sollte daher gleich zu Profiangeboten greifen. Dort gibt es noch einmal mehr Domains und Subdomains, außerdem darf die Website umfangreichen Speicherplatz auf dem Server belegen und mit eigenen Skripten arbeiten.
Rechenleistung und Reaktionszeiten
Solche Webhosting-Angebote laufen in den Rechenzentren der Anbieter auf so genannten Shared Servern. Dabei liegen Websites vieler Kunden auf einem physikalischen Server. Der Nachteil: Kommt es bei einzelnen Websites zu starker Nachfrage und benötigt die eigene Website Datenbankzugriffe und Rechenzeit für die Abarbeitung von Skripten, kann die Reaktionszeit sehr lang werden, was die Kunden verärgert. Hier braucht es dann entweder einen so genannten „dedizierten Server“ (dedicated server), damit die gesamte Rechenleistung und Kapazität für das eigene Angebot zur Verfügung steht, oder die etwas günstigere Variante der virtuellen Server. Bei Letzteren teilt man sich die Leistung des Servers zwar ebenfalls mit anderen Kunden, bekommt hier aber bereits feste Ressourcen zugeteilt und wird bei starker Belastung durch andere nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Administrator inklusive
Dedizierte Server gibt es darüber hinaus oftmals auch als so genannte Managed Server. Hier wird gleich der Administrator automatisch mitgemietet. Gegenüber den „normalen“ dedizierten oder virtuellen Servern bringt das einen entscheidenden Vorteil: Denn wer einen eigenen Webserver betreibt, ist z.B. auch für dessen Sicherheit verantwortlich. Um ihn gegen Angriffe zu schützen, muss ein Administrator ständig am Ball bleiben und beispielsweise Updates einspielen oder Sicherungen anlegen. Und in den Händen der Provider-Administratoren ist der Server besser aufgehoben als beim eigenen Webmaster, der nebenbei noch mit der Optik des Auftritts und der Vermarktung beschäftigt ist.
Fazit: Profipakete für den Geschäftsauftritt
Aus Kostensicht mag so manches Einsteigerangebot auf den ersten Blick verlockend sein, doch für Firmenpräsenzen sind sie eher ungeeignet. Denn meist schaltet man mehr als ein, zwei Inklusiv-Domains und möchte sich seinen Kunden auch im Web nutzerfreundlich zeigen. Und da reichen die enthaltenen Leistungen und Funktionen einfach nicht aus. Und wer im Web erfolgreich ist, der erzielt entsprechenden Traffic und braucht Serverleistung. Liegt das Angebot dann parallel mit vielen hundert anderen Angeboten auf einem Shared Server kommt beim Kunden keine Freude auf. Wenn Sie da am falschen Ende sparen, kann der Schuss leicht nach hinten losgehen. Am besten sollte bei der Hosting-Wahl von Anfang an das Ziel der Firmenpräsenz im Vordergrund stehen: mehr Umsatz und ein höherer Bekanntheitsgrad.