Das Meister-BAföG – im zungenbrechenden Amtsdeutsch: Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz – soll Berufstätigen eine Höherqualifizierung ermöglichen, ohne dass diese für die Weiterbildung ihre finanzielle Unabhängigkeit aufgeben müssen (wir berichteten mehrfach darüber). Ziel der Förderung ist es u. a., den Fachkräftemangel in Deutschland zu lindern. Und tatsächlich scheint sich das Meister-BAföG zur Erfolgsstory zu entwickeln: Wie heute das Statistische Bundesamt mitteilte, ist 2009 die Zahl der Geförderten um 12,9 % gestiegen. Insgesamt wurde das Meister-BAföG im letzten Jahr damit von circa 158.000 Bundesbürgern genutzt.
Laut Statistischem Bundesamt haben sich davon ungefähr 99.000 Geförderte in Teilzeit– und knapp 59.000 in Vollzeitmaßnahmen fortgebildet. Fortbildungsabschlüsse im Bereich Industrie und Handel nehmen mit rund 80.000 Geförderten die Spitzenstellung ein. Im Handwerksbereich, in dem die Quote derer, die sich später selbstständig machen, besonders hoch ist, ließen sich knapp 47.000 Berufstätige fördern. Den größten Anteil an den Geförderten insgesamt hatte mit rund 35 % die Gruppe der 25- bis 29 Jährigen.
Das Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz
Das Meister-BAföG unterstützt seit 1996 die Erweiterung und den Ausbau beruflicher Qualifizierung, stärkt damit die Fortbildungsmotivation des Fachkräftenachwuchses und bietet für potenzielle Existenzgründer einen Anreiz, nach erfolgreichem Abschluss der Fortbildung den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und Arbeitsplätze zu schaffen.
Mit dem zum 1. Juli 2009 in Kraft getretenen Änderungsgesetz werden auch diejenigen, die bereits eine selbstfinanzierte Fortbildung absolviert haben, für eine weitere Maßnahme unterstützt. Wer seine Fortbildung besteht, erhält rund 48 % der Lehrgangs- und Prüfungsgebühren als Zuschuss vom Staat. Machen sich die erfolgreichen Absolventen selbstständig und beschäftigen dauerhaft mindestens zwei Arbeitnehmerinnen oder Arbeitnehmer, so erhalten sie einen weiteren Erlass von 66 % auf das auf die Lehrgangs- und Prüfungsgebühren entfallende Restdarlehen. Auch die finanzielle Unterstützung für Fortbildungswillige mit Kindern wurde verbessert.
„Die deutlich gestiegene Förderquote bei Frauen freut mich dabei besonders“, lobte heute Bundesbildungsministerin Annette Schavan. 2009 nahmen rund 49.000 Frauen das Meister-BAföG in Anspruch. Dies entspricht einem Plus von rund 12,7 % gegenüber dem Vorjahr und damit einem Anteil von 31 %. Die Förderzusagen im vergangenen Jahr betrugen insgesamt rund 456 Millionen Euro.
Interessenten finden weitere Informationen zum Meister-BAföG auf der Website des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Eine umfassende Broschüre zum Meister-BAföG mit dem Gesetzestext und Beispielen steht als kostenloser Download online zur Verfügung.