Ungelernte und gering qualifizierte Erwerbstätige sind im Vergleich zu ausgebildeten Fachkräften deutlich häufiger in geringfügigen und meist auch prekären Beschäftigungsverhältnissen anzutreffen. Ihre Erwerbstätigkeit konzentriert sich zudem auf nur wenige Berufsfelder. Das werde sich auch bei einem weiteren Rückgang der Bevölkerung in Deutschland nicht groß ändern, behauptet eine Studie des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Die Auswertungen lassen sogar erkennen, dass die Situation der Ungelernten durch den anhaltenden Abbau geeigneter Arbeitsplätze zusätzlich verschärft wird.
Das Risiko einer Arbeitslosigkeit liegt bei Ungelernten etwa dreimal so hoch wie bei Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung. Nach den Daten des Mikrozensus aus dem Jahr 2007 gelten rund 5,3 Mio. Menschen als „formal nicht qualifiziert“ – jeweils zur Hälfte Männer (50,8 %) und Frauen (49,2 %). Drei von vier Ungelernten haben einen Haupt- oder Realschulabschluss, rund 12 % eine Studienberechtigung und etwa jeder Sechste verfügt über keinen Schulabschluss. Unter den Ungelernten befinden sich 2,2 Mio. junge Menschen im Alter von 20 bis 34 Jahren, von denen 1,2 Mio. erwerbstätig waren.
Im Vergleich zu jungen Menschen mit Berufsabschluss kommen ungelernte junge Erwerbstätige in nur wenigen Wirtschaftszweigen unter: im Gastgewerbe (11,5 %), im Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen (11,2 %), im Einzelhandel (10,8 %), in der Kategorie Erbringung wirtschaftlicher Dienstleistungen (9,8 %) oder im Baugewerbe (5,5 %). Auffallend ist dabei die hohe Quote der geringfügig Beschäftigten (17,7 %), während dieser Wert bei Gelernten bei 5,4 % liegt.
Die Ergebnisse der BIBB-Studie wurden in Ausgabe 17/12 der Publikationsreihe BIBB Report veröffentlicht. Das Heft steht per PDF-Download kostenfrei im Internet bereit. (Quelle: BIBB/ml)