Unternehmen des Wirtschaftszweigs Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sind vor allem dann im Ausland erfolgreich, wenn sie besonders innovativ sind, viele qualifizierte Mitarbeiter beschäftigen und maßgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen anbieten. Das zeigt eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Sie untersucht die wesentlichen Motive, Erfolgsfaktoren und Problemfelder beim Internationalisierungsprozess deutscher Unternehmen des IKT-Sektors. Für die Studie wurden rund 600 IKT-Unternehmen befragt.
Zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche Internationalisierung ist der Innovationsvorsprung der eigenen Produkte und Dienstleistungen. Die Gruppe der innovativen IKT-Unternehmen verzeichnet mit 21 % eine deutlich höhere Exportquote (Anteil der Exporterlöse an den Gesamterlösen) als die Gruppe der Nicht-Innovatoren mit nur 5 %. Zudem sind große und innovative Unternehmen deutlich häufiger mit Niederlassungen im Ausland vertreten.
Weitere wichtige Voraussetzungen für den Auslandserfolg sind hoch qualifizierte Mitarbeiter im Unternehmen sowie eine maßgeschneiderte Anpassung der Produkte und Dienstleistungen an die Bedürfnisse des Zielmarktes.
Die Studie gibt auch Auskunft über die Motive für das Auslandsengagement der befragten Unternehmen. Demnach möchten deutsche IKT-Unternehmen mit der Internationalisierung vor allem neue Absatzmärkte erschließen, den Anschluss an die Wettbewerber halten sowie inländische Kunden bei deren Auslandsaktivitäten begleiten.
Kostensenkungsmotive spielen dagegen eine untergeordnete Rolle, vielmehr stellen die hohen Kosten der Markterschließung zusammen mit der anfangs fehlenden Nachfrage nach den eigenen Produkten und Dienstleistungen die größten Hemmnisse für die Auslandsaktivität dar. Für bereits im Ausland aktive Unternehmen sind die Gefahr der Produktpiraterie bzw. fehlende effektive Schutzmöglichkeiten für geistiges Eigentum die größten Hemmnisse.
Die Studie Internationalisierung deutscher IKT-Unternehmen steht per PDF-Download kostenfrei im Internet bereit. (Quelle: ZEW/ml)