Der Export von Waren bringt in aller Regel Geld in die Firmenkasse – wenn der Kunde auch zahlt. Wenn nicht, kann aus dem erwarteten Gewinn sogar ein Verlust werden, denn Geld im Ausland einzutreiben ist schwer, zumal sich die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Forderungseinzug von Land zu Land erheblich unterscheiden. Da kommt ein umfangreicher Leitfaden des Forderungsspezialisten Atradius gerade recht. Die erweiterte sechste Neuauflage des Inkassohandbuchs enthält zahlreiche Export- und Inkassotipps zu 33 Ländern in aller Welt, darunter erstmals auch zu Russland und Norwegen.
„Das Handbuch bietet vor allem für Unternehmen, die sich im internationalen Forderungseinzug noch nicht im Detail auskennen, hilfreiches Know-how“, umschreibt Inkassoexperte Rudi de Greve von Atradius den Zweck der Broschüre. Sie wurde für die aktuelle Ausgabe vollständig überarbeitet und erweitert.
Empfehlung der Redaktion: Das 184-seitige Atradius Inkassohandbuch ist ein sehr nützliches Nachschlagewerk für Exporteure, das wir besonders kleinen und mittleren Betrieben ohne schlagkräftiges Forderungsmanagement und exporterfahrene Rechtsabteilung ans Herz legen wollen. Es sollte allerdings unbedingt vor eventuellen Exportaktivitäten konsultiert werden, da viele der Tipps nur in der Vorbereitungsphase greifen.
Besonders wichtig erschien den Autoren die Erweiterung um Tipps zu Russland, denn die deutschen Exporte nach Russland legten 2011 gegenüber 2010 um mehr als 30 % zu. Damit ist Russland das am stärksten wachsende Exportland für deutsche Produkte.
Deutsche Exporteuren raten die Atradius-Experten, vor allem darauf zu achten, dass sich der Forderungseinzug bei russischen Unternehmen wesentlich von europäischen Gepflogenheiten unterscheidet. So ist das gerichtliche Mahnwesen in der russischen Gesetzgebung nicht vorgesehen. Auch die Zahlung von Verzugszinsen, deren Berechnung in Deutschland gesetzlich geregelt ist, ist bei russischen Unternehmen nicht üblich und bedarf der Einhaltung genauer Formvorschriften, falls der Exporteur davon Gebrauch machen möchte.
Für alle Länder liefert der Leitfaden wichtige Tipps zum so genannten einvernehmlichen Inkasso, bei dem sich die Geschäftspartner gütlich einigen. Zudem gibt er einen Überblick über die rechtlichen Gegebenheiten im Schuldnerland, falls es doch zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommen sollte, die sich ebenfalls von der europäischen Rechtsprechung unterscheidet. Für die sechste Fassung des englischsprachigen Handbuchs wurden die Inhalte neu strukturiert und mit neuen Informationen bestückt.
Das (englischsprachige) Handbuch kann kostenfrei hier online bezogen werden. Es ist lediglich die Angabe des Namens, des Landes und einer E-Mail-Adresse erforderlich. Ein Firmenname kann optional angegeben werden. Der Download ist sofort im Anschluss an die Eingabe verfügbar. (Quelle: Atradius/ml)