Einer Iron-Mountain-Studie zufolge haben 51 % der befragten 2000 Büroangestellten aus Frankreich, Deutschland, Spanien und dem Vereinigten Königreich schon vertrauliche Unternehmensdaten bei einem Jobwechsel mitgenommen. Das entspricht in etwa der Menge aus früheren Erhebungen. Dennoch war in den meisten Fällen keine Arglist im Spiel.
Laut Iron Mountain sind viele Täter vielmehr der Überzeugung, einen Besitzanspruch auf derartiges Datenmaterial zu haben. So hätten 69 % der deutschen Befragten angegeben, dass sie im Entstehungsprozess der Dokumente maßgeblich beteiligt waren und deshalb eine Berechtigung empfanden, diese Daten an sich zu nehmen; 63 % vertraten die Ansicht, diese Unterlagen seien für den nächsten Job nützlich (europaweit: 71 %). Bei einer Kündigung würde jedoch jeder Dritte der europäischen Befragten Informationen gezielt entfernen oder austauschen (deutsche Angestellte: 22,1 %).
Auf die Frage, welche Informationen in den neuen Job transferiert wurden, nannten deutsche Angestellte Unternehmenspräsentationen (57,4 %), die Kundenkontaktdatenbank (53,7 %), alle Dokumente, an deren Entstehungsprozess sie beteiligt waren (35,2 %), sowie strategische Pläne (29,6 %).
Gleichzeitig war offenbar nur gut der Hälfte der europäischen Befragten immer klar, dass es sich bei den entfernten Daten um vertrauliche Informationen handelte. Jeder Dritte sei sich nicht bewusst gewesen, dass er mit seinem Handeln gegen bestehende Unternehmensrichtlinien verstoßen habe und damit entlassen werden könne. In Deutschland seien sich immerhin 66,6 % der Befragten des Vergehens bewusst gewesen. (Quelle: Iron Mountain/sp)