Das KMU-Fördermittelbarometer 2012 der Beratungsgesellschaft Ernst & Young hat ergeben, dass in den vergangenen drei Jahren nur annähernd jedes fünfte der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland öffentliche Fördermittel in Anspruch nahm. Im Vergleich zu 2011 habe das Interesse sogar noch einmal abgenommen.
Laut Ernst & Young gaben gut zwei Drittel der befragten Unternehmen an, die Mittel nicht zu benötigen, 15 % kritisierten, dass der zeitliche und administrative Aufwand zu hoch sei, um Mittel zu beantragen – auch weil sie von der öffentlichen Hand bei der Antragstellung zu wenig unterstützt würden.
Wenn Unternehmen Fördermittel beziehen, nutzen sie diese meist in Form von nichtrückzahlbaren Zuschüssen oder Zulagen und hauptsächlich, um Expansionsvorhaben zu finanzieren (35 %). In die Aus- und Weiterbildung bzw. in die Qualifizierung sowie in Forschung und Entwicklung flossen jeweils 19 %.
Pikant dabei: Gerade größere Unternehmen nutzen das Geld aus Fördermitteln gerne, um ohnehin geplante Maßnahmen zu finanzieren. Wie im Vorjahr wären Ernst & Young zufolge 2012 gut drei Viertel aller geförderten Maßnahmen auch ohne öffentliche Mittel umgesetzt worden. Auf der anderen Seite hätte ein Drittel der kleinen Unternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern nötige Maßnahmen ohne Fördermittel länger zurückstellen müssen.
Für die Studie wurden 1000 mittelständische Unternehmen verschiedener Branchen mit bis zu 500 Mitarbeitern befragt. Die Ergebnispräsentation gibt es bei Ernst & Young kostenfrei als PDF zum Herunterladen. (Quelle: Ernst & Young/sp)