Mit einem über die Jahre zusammengekauften Rundum-Portfolio für die Unternehmensvernetzung präsentiert sich Extreme Networks als die neue Nummer Drei des Netzwerkmarktes.
In aller Stille hat sich Extreme Networks, gegründet 1996 und einst bekannt geworden als Pionier der Gigabit-Ethernet-Vernetzung, ein komplettes Netzwerkportfolio zusammengekauft. Der letzte Streich in diesem Rahmen war die Übernahme der Rechenzentrumsvernetzungssparte von Brocade, wobei Brocade seinerseits von Broadcom übernommen wurde. Zuvor hatte Extreme bereits Symbol Technologies (Unternehmens-Wireless) und Avaya (ehemals Bosch Telecom/Tenovis) sowie etwas früher Enterasys, eine der Teilfirmen der ehemaligen Cabletron, übernommen.
Der Umsatz hat inzwischen 1,2 Milliarden Dollar erreicht, was, so Andreas Lievert, Senior Regional Sales Director DACH, „uns die nötige Visibilität beschert“. Im deutschsprachigen Raum macht Extreme weltweit rund 10 % Umsatz. Und auch den Anteil des Unternehmens am weltweiten Netzwerkmarkt schätzt nach Angaben des Unternehmens beispielsweise das Marktforschungsunternehmen Dell’Oro auf 10 %. Spitzenreiter sind Cisco mit etwa zwei Dritteln und HPE mit 18 %.
Extreme Networks sieht sich als Alternative zu den beiden. Klappt das nicht, ist wohl auch ein Verkauf denkbar – zum Beispiel an Dell/EMC mit seinem schwachen Netzportfolio. Zumindest regte sich kein Protest beim Management, als diese Variante aus dem Kreis der anwesenden Journalisten angesprochen wurde.
Technisches Alleinstellungsmerkmal ist vor allem ein über alle Produkte durchgängiges, Linux-Kernel-basierendes Managementsystem, an das alles Übrige als Container angeflanscht wird. Olaf Hagemann, Direktor Systems Engineering DACH während der Präsentation vor Journalisten in München: „Das hat sonst keiner.“ Ein Prototyp wurde bereits präsentiert. Warum diese Nachricht für die Netzwerkbranche so wichtig ist, hat Dr. Harald B. Karcher fürs MittelstandsWiki zusammengefasst.